- 01.06.2011, 14:12:34
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FPÖ-Pisec: Österreich hat unternehmerfeindliche Abgabenquoten
Start-Up-Unternehmen müssen gefördert werden
Wien (OTS) - "Österreich liegt bei der Neugründungsquote von
Unternehmen an drittletzter Stelle in Europa, während wir bei der
Liquidationsquote im obersten Drittel aufscheinen. Jedes dritte
neugegründete Unternehmen überlebt das dritte Jahr nicht",
kritisierte der freiheitliche Bundesrat Mag. Reinhard Pisec, der auch
Abgeordneter zum Wiener Wirtschaftsparlament ist, die verfehlte
Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. "Start-Up-Unternehmen
schaffen Arbeitskräfte und müssen daher gefördert werden", betonte
Pisec, der die derzeitige Situation, in der zuallererst die Behörden
bei Jungunternehmern anklopfen und abkassieren wollen, als
wirtschaftsfeindlich verurteilte.
Die Situation der Klein- und Mittelunternehmen sei in Österreich im
europäischen Vergleich nicht berauschend. So betrage die
Abgabenbelastung bereits unglaubliche 45%, Tendenz steigend,
erläuterte Pisec die Ursachen für das international schlechte
Abschneiden der österreichischen mittelständischen Wirtschaft. "Die
Lohnnebenkosten für Arbeitgeber betragen bereits über 30% und die
Abgaben von Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind in Summe genauso hoch
wie der Nettolohn, also über 100%", so Pisec, der darauf verwies,
dass es statistisch erwiesen sei, dass ist die
Überlebenswahrscheinlichkeit eines Unternehmens umso höher sei, je
mehr Mitarbeiter die Firma habe. Daher gelte es, Start-Up-Unternehmen
von den enormen Belastungen zu befreien, so Pisec.
Im vom Wirtschaftsministerium publizierten Mittelstandsbericht 2010
sei auch festgehalten, dass "...für 80% der EPU die hohen
Lohnnebenkosten ausschlaggebend dafür sind, dass keine Beschäftigten
angestellt werden", zitierte Pisec. "Es ist ja nicht so, dass
Unternehmer freiwillig 80 Stunden in der Woche arbeiten, sondern,
dass sich viele Jungunternehmer einfach keine Mitarbeiter leisten
können", so Pisec.
Die permanent steigenden Belastungen, an denen die Lohnnebenkosten
einen wesentlichen Anteil hätten, erkenne man am Arbeitskostenindex
je geleisteter Arbeitsstunde. So sei der Index 2005 noch bei 90,4
gelegen, während er 2010 bereits auf 105,5 angestiegen sei. Das
bedeute, dass die Arbeitskosten um 17% gestiegen seien, während die
Nettoeinkommen der unselbstständig Beschäftigten aber nur um 12% in
diesem Zeitraum, angewachsen seien, so Pisec, der besonders auch die
unteren Einkommen erwähnte, bei denen die Steigerung der
Nettoeinkommen gar nur 10% betragen habe.
In einem Klima, in dem die Arbeitskosten mehr als das Nettoeinkommen
steige, sei es notwendig die Lohnnebenkosten als Teil der
Arbeitskosten zu senken, betonte Pisec, der endlich eine Entlastung
der Unternehmer via Senkung der Lohnnebenkosten und der Senkung der
Lohnsteuer für Arbeitnehmer forderte.
Es sei höchst an der Zeit, der Belastungspolitik entgegenzusteuern
und seitens der Unternehmer und damit der Wirtschaftskammer in die
Offensive zu gehen, rief Pisec zu Reformen auf. "Eine Entlastung ist
unbedingt notwendig, weil die Zahl der Neugründungen tendenziell
stark zurückgeht. Auch bei der Kreditrate zeigt sich, dass von den
neugegründeten Unternehmen 38% einen Kredit aufnehmen, im
europäischen Durchschnitt sind es nur 18%. Dies deswegen, weil der
Unternehmer aufgrund der hohen Abgaben keine Möglichkeit hat,
entsprechendes Eigenkapital aufzubauen", warnte Pisec. Daher seien
Start-Up-Unternehmen gezwungen, mit mehr Fremdkapital zu arbeiten und
würden so schon frühzeitig in die Abhängigkeit der Banken geraten.
"Das ist der falsche Weg", betonte Pisec, der forderte, das
erwirtschaftete Geld durch geringere Belastungen beim
Start-Up-Unternehmen zu lassen.
Rückfragehinweis:
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