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Außeruniversitäre Forschung muss Priorität sein: Töchterle soll für erhöhtes Wissenschaftsbudget kämpfen

Forschung und Wissenschaft brauchen neue Vision und Finanzierung

Wien/Salzburg (OTS) - "Die außeruniversitäre Forschung muss Priorität für den neuen Wissenschaftsminister sein. Hier fehlt es an Rahmen und Vorgaben, genauso wie an klarer Strategie und Finanzierung", so Prof. Dr. Peter A. Bruck, Präsident der Wissenschaftskonferenz Österreich. "Der budgetäre Kahlschlag aus dem in Loipersdorf vereinbarten Bundesbudget wird erst jetzt sichtbar, wo die Einstellung renommierter Zeitschriften oder die Absage von wissenschaftlichen Tagungen und Kongressen ins Haus stehen", so Bruck weiter.

Die Wissenschaftskonferenz begrüßt die Bestellung von Prof. Dr. Karlheinz Töchterle zum Wissenschaftsminister und wünscht sich einen Neuanfang.

"Wir hoffen auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Diese muss sich aber auch in einem Dialog mit uns ausdrücken. Ein Vorgehen wie im Herbst mit Loipersdorf richtet schweren Schaden an und trifft in seiner Planungslosigkeit besonders hart", so der Präsident der Wissenschaftskonferenz.

Finanzrahmen für Wissenschaft und Forschung muss aufgestockt werden

Die Wissenschaftskonferenz will den neuen Bundesminister sofort in den laufenden Verhandlungen zum Finanzrahmen des Bundes bis 2015, der Ende April beschlossen werden soll, unterstützen.

"Hier wird die Grundlage für die Budgetverhandlungen im Herbst gelegt. Hier muss der Minister einen neuen Spielraum erhalten. Wir fordern die im Parlament vertretenen politischen Parteien auf, in der laufenden Beratung die Mittel für Wissenschaft und Forschung entscheidend aufzustocken. Dafür muss der neue Minister kämpfen. Wir werden ihn unterstützen", so Bruck weiter.

Aus der Sicht der Wissenschaftskonferenz bedarf die Finanzierung der unabhängigen Wissenschaftseinrichtungen und Forschungsinstitute in Österreich einer klaren Neuregelung - und alleine im nächsten Jahr 50 bis 80 Mio. zusätzlicher Mittel. Als Interessensvertretung der unabhängigen wissenschaftlichen Einrichtungen und Forschungsorganisationen verlangt die Wissenschaftskonferenz die Bedeckung dieser Mittel.

Neue Formen der Finanzierung

"Durch Eliminierung der Basisfinanzierungen geht die strukturell notwendige Unterstützung für praxisorientierte Forschung verloren", hebt Prof. Dr. Josef Hochgerner, Vizepräsident der WiKo und wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für soziale Innovation hervor. "Wir leben soziale Innovation und bearbeiten Schnittstellenthemen. Das muss vom neuen Wissenschaftsminister berücksichtigt werden. Wir bieten Leistungsvereinbarungen als neue Form der gut planbaren Finanzierung an", meint Hochgerner weiter.

"Mit dem bisherigen Vorgehen werden die österreichischen Erfolge ruiniert", warnt Günter Ogris, Scientific Director von SORA. "Die derzeitige budgetäre Beschlusslage bedeutet vielmehr eine Selbstaufgabe der Forschungspolitik. Der neue Minister muss hier viel verändern", so Ogris weiter.

EU-Zusatzfinanzierung essentiell

"Für den gesamten Sektor ist es entscheidend, dass das Ministerium zugesagt hat, den Eigenanteil von wettbewerblich aus den EU Forschungstöpfen gewonnenen Projektfinanzierungen zu erstatten. Damit würde sichergestellt werden, dass die europäische Exzellenz der außeruniversitären Institute anerkannt und belohnt wird", meint Univ.-Prof. Dr. Robert Trappl, Vizepräsident der WiKo und Leiter des Österreichischen Instituts für Artificial Intelligence.

"Dies müsste jedoch auch durch eine Anbahnungsfinanzierung NEU gestärkt werden", so Trappl weiter. "Die Wissenschaftskonferenz schlägt eine bürokratisch einfachst abzuwickelnde Flat-Rate Prämie vor. Da lässt sich mit wenig Geld eine hohe Hebelwirkung für die weitere Entwicklung des österreichischen Forschungsraumes erzielen!", ergänzt Trappl.

Wissenschaftskonferenz:

Der Wissenschaftskonferenz Österreich (www.wissenschaftskonferenz.at) gehören über 40 wissenschaftliche Einrichtungen und Forschungsorganisationen an.

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