• 17.02.2011, 09:59:39
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Wildkatze: Rückkehr auf leisen Pfoten

Bundesforste und Naturschutzbund bringen neue Broschüre "Aktiv für Wildkatzen" zum Schutz der scheuen Waldbewohnerin heraus

Wien/Purkersdorf (OTS) - Ganz heimlich kommt sie wieder und
erobert ihren alten Lebensraum zurück: die Wildkatze. Schutzmaßnahmen
sollen der in Österreich seit den 1950ern als ausgestorben oder
verschollen geltenden Waldbewohnerin die Rückkehr in ihre alte Heimat
erleichtern. "Wir heißen die Wildkatze in unseren Wäldern
willkommen", sagt Georg Erlacher, Vorstandssprecher der
Österreichischen Bundesforste (ÖBf), "und leisten einen Beitrag dazu,
der Wildkatze ihren natürlichen Lebensraum zurück zu geben."
Gemeinsam mit dem Naturschutzbund haben die Österreichischen
Bundesforste nun die Infobroschüre "Aktiv für Wildkatzen"
herausgegeben. Sie richtet sich an Forstleute, Landwirte und Jäger
und gibt Tipps, wie das Lebensraumangebot für Wildkatzen in den
heimischen Wäldern verbessert werden kann. Entstanden ist die
Broschüre in Zusammenarbeit mit der "Plattform Wildkatze".

Kein Winterschlaf für die Wildkatze
Da die Wildkatze keinen Winterschlaf hält, ist sie darauf
angewiesen, das ganze Jahr über auf Jagd zu gehen. "Die scheue
Jägerin", erklärt Erlacher, "nutzt vorzugsweise naturnahe Laub- und
Laubmischwälder, wo sie genügend Verstecke sowie Nahrung und
Aufzuchtplätze für die Jungen findet." Schneereiche Winter bringen
sie in Bedrängnis, da sich ihre Hauptbeute, kleine Nagetiere, gut
unter dem Schnee verstecken kann. Im Winter frisst die Wildkatze auch
Aas. Doch gerade jetzt in der Paarungszeit, sind Amphibien, Insekten,
Vögel oder Fische unverzichtbar fürs Überleben. Von Jänner bis März
buhlen die Männchen um die Gunst der Damen, rund zwei Monate später
kommen 2-5 Kätzchen pro Wurf zur Welt, die unter Asthaufen,
Holzpoltern oder abgestorbenen Bäumen gut versteckt werden.

Erste Nachweise in österreichischen Wäldern
Nun gibt es Hoffnung, dass sich die Wildkatze als eine der
Leitarten der Artenschutzkampagne vielfaltleben, wieder in Österreich
niederlässt. Nach Wildkatzenhinweisen im Nationalpark Thayatal werden
dort seit wenigen Jahren mit Baldrian bestrichene Holzstöcke
ausgebracht, an denen sich die Wildkatzen reiben und ihre Haare
hinterlassen. Deren genetische Analyse hat bereits zum mehrmaligen
Nachweis der Wildkatze in Österreich geführt. "Nun wollen wir mit
wesentlich mehr Lockstöcken sukzessive den Bestand der Wildkatzen in
ganz Österreich erheben", so Ingrid Hagenstein, Leiterin des
Wildkatzenprojekts beim Naturschutzbund und der Plattform Wildkatze.
Als potenzieller Wildkatzenlebensraum und Projektgebiet wurde die
Gegend um Bad Großpertholz im nordwestlichen Niederösterreich
ausgewählt. "Auch wir planen in unseren Wäldern weitere Maßnahmen wie
etwa das Aufstellen von Lockstöcken", erklärt Erlacher.

Neben der Wildkatze engagieren sich die Bundesforste auch für andere
selten gewordene Waldbewohner - der Fortbestand von Auerhuhn,
Gelbbauchunke, Haselmaus, Habichtskauz und anderen Waldvogelarten
wird mit zahlreichen Schutzprojekten gefördert und gesichert.

Plattform Wildkatze

Die Plattform Wildkatze ist eine Kooperation von Naturschutzbund
Österreich, Österreichischen Bundesforsten, Zentralstelle
Österreichischer Landesjagdverbände, Nationalpark Thayatal,
Tiergarten Wels, Alpenzoo Innsbruck-Tirol und Naturhistorisches
Museum Wien. Ziele sind die nachhaltige Rückkehr der Wildkatze nach
Österreich und die Etablierung eines stabilen Wildkatzenbestandes.

Die Broschüre "Aktiv für Wildkatzen" steht im Internet unter
www.bundesforste.at zum Download zur Verfügung oder kann per E-Mail
an naturraummanagement@bundesforste.at kostenfrei bestellt werden.

Veranstaltungstipp:
Jahrestagung der Plattform Wildkatze
16.3.2011, 10.00 - 17.00 Uhr, Naturhistorisches Museum Wien
Detailprogramm unter www.np-thayatal.at

Pressefotos unter www.bundesforste.at

Rückfragehinweis:

Österreichische Bundesforste  
   Pia Buchner, Unternehmenskommunikation
   Tel.: 02231-600-2123
   mailto: pia.buchner@bundesforste.at
   
   Naturschutzbund Österreich 
   Mag. Dagmar Breschar, Presse
   Tel. 0662-64 29 09-19
   E-Mail dagmar.breschar@naturschutzbund.at

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