• 25.01.2011, 13:58:57
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Kärnten: Vorteile für Patienten und Gesundheitswesen

LHStv. Kaiser präsentiert EU-Pilotprojekt - 400.000 Euro Förderung für effizientere Behandlung von chronischen Krankheiten

Klagenfurt (OTS/LPD) - Um der massiven Zunahme von chronischen
Krankheiten, wie Diabetes oder COPD (chronisch obstruktive
Lungenkrankheit) den Kampf anzusagen, wird in Kärnten auf Initiative
von Gesundheits- und Krankenanstaltenreferent LHStv. Peter Kaiser in
Kürze das Pilotprojekt "Renewing Health" gestartet. Vorgestellt wurde
das von der EU mit 400.000 Euro geförderte Projekt heute, Dienstag,
im Rahmen einer Pressekonferenz von Kaiser, Projektleiter Hannes
Steinberger (KABEG) und Gerhard Stadtschreiber von der
Gesundheitsabteilung des Landes Kärnten. "Renewing Health" wird
gleichzeitig in acht EU-Ländern durchgeführt, in Österreich ist nur
Kärnten Projektpartner.

"Chronische Erkrankungen sind in ganz Europa ein zunehmendes
Problem für die Gesundheit der Menschen und eine große
Herausforderung für die Gesundheitssysteme", sagte Kaiser. "Renewing
Health" biete nun die Möglichkeit, die Versorgung chronisch kranker
Patienten erheblich zu verbessern, d.h. Behandlungs- und
Lebensqualität zu steigern, Behandlungsabläufe effizienter zu planen
und Kosten zu sparen. Konkret werden für das eineinhalbjährige
Pilotprojekt jeweils 300 Typ-2 Diabetiker und 300 COPD-Patienten
ausgesucht.

"Durch bessere Planbarkeit, kürzere Wege, weniger
Krankentransporte, Reduzierung der Akuthospitalisierungen,
effizientere Ressourcennutzung und die stärkere Patienteneinbindung
ergeben sich mit diesem Projekt Verbesserungen des Krankheits- bzw.
Heilungsprozesses und Kosteneinsparungen", zeigt sich Kaiser
überzeugt. Das gegenständliche EU-Projekt hilft dabei, Maßnahmen
umzusetzen, die im Kärntner Gesundheitswesen sowohl aus medizinischer
Sicht als auch aus dem Aspekt des Schritthaltens mit der Entwicklung
am IT-Sektor einfach notwendig sind.

In jeder Patientengruppe (Diabetes und COPD) werden 200 Patienten
einer Interventionsgruppe zugeordnet, je 100 Patienten einer
Kontrollgruppe. Erste übermitteln ihre Vital- und Lifestyleparameter
(Blutzuckerwerte, Gewicht, Fragen zum Gesundheitszustand) auf
elektronischem Wege mittels eines speziellen Programmes an das
jeweilige Krankenhaus, wo von ärztlicher Seite sofort auf
unerwünschte Veränderungen reagiert werden kann. Der Krankheits- bzw.
Behandlungsverlauf kann so unter aktiver Beteiligung der Patienten
überwacht werden, Behandlungen in den Spitalambulanzen und eventuell
notwendige stationäre Krankenhausaufenthalte sollen so besser
gesteuert werden können. Der lebenslang, tagtäglich mit seiner
Krankheit konfrontierte, teilweise sich dabei alleingelassen fühlende
Patient, soll mit "Renewing Health" aktiver eingebunden und
informiert werden.

Die Eingabe der Daten kann auf drei Wegen erfolgen: Über das
mobile EDV-System der Hauskrankenpflege des Roten Kreuzes oder über
den PC von zu Hause bzw. automatisiert mittels Messgeräten, für deren
Ausstattung die Telekom sorgt.

In Kärnten sind die drei KABEG-Häuser Klagenfurt, Villach und
Laas in dieses Pilot-Projekt eingebunden, auch die mobile
Hauskrankenpflege des Roten Kreuzes ist mit dabei. Der behandelnde
Hausarzt erhält, sofern dies von den Patienten nicht untersagt wird,
aufgrund der übermittelten Daten die aktuelle Statusinformation und
gegebenenfalls eine Therapieempfehlung. Durch die Einbindung von
Krankenhäusern, mobilen Diensten und niedergelassenen Ärzten wird
eine für die "integrierte Versorgung" typische Vernetzung
verschiedener Gesundheitsversorger erreicht.

Mit der Aufnahme der Patienten wird im Februar gestartet,
Projektende ist im August 2012, danach werden die Ergebnisse
ausgewertet. Ziel ist eine fixe Verankerung von "Renewing Health" für
diverse chronische Erkrankungen sowie die langfristige Einbindung
aller am Gesundheitsversorgungsprozess teilnehmender Institutionen,
inklusive dem Sozial- und Pflegebereich.
(Schluss)

Rückfragehinweis:
Kärntner Landesregierung, Landespressedienst
Tel.: 05- 0536-22 852
http://www.ktn.gv.at

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