• 06.12.2010, 15:24:47
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Neue Migrations-Studie des ORF

Migrantinnen und Migranten schätzen den ORF, wollen sich aber entsprechend der Lebenswirklichkeit verstärkt in den Programmen wiederfinden

Wien (OTS) - Was öffentlich-rechtliche Medien tun sollten, um von
migrantischen Bevölkerungsgruppen besser wahrgenommen zu werden und
welche Strategien und Programmideen dabei von Nutzen wären, damit hat
sich der Wiener Kommunikationswissenschafter Univ.-Prof. Dr. Fritz
Hausjell in einer Public-Value-Studie für den ORF befasst.

Die Studie zeigt einen deutlichen Befund: Dem ORF kommt bei der
Integration von Menschen mit Migrationshintergrund eine wesentliche
Rolle zu; ihm wird großes Vertrauen entgegengebracht und gleichzeitig
wird empfohlen, Migrantinnen und Migranten angemessen häufig in
ORF-Programmen zu zeigen.

Im Zuge von eingehenden Fokusgruppen-Gesprächen mit Migrantinnen und
Migranten wurde der Status quo analysiert und eine Fülle möglicher
Strategien für den ORF entwickelt, um Menschen mit
Migrationshintergrund bzw. Migrationserfahrung mit den
öffentlich-rechtlichen Programmangeboten noch besser anzusprechen.

Beauftragt wurde die Studie vom Leiter des
Public-Value-Kompetenzzentrums, Dr. Klaus Unterberger, verfasst von
Univ.-Prof. Dr. Fritz Hausjell vom Institut für Publizistik und
Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Er verdeutlicht das
Ergebnis: "Migrantinnen und Migranten gehören zur österreichischen
Lebenswirklichkeit. Sie schauen ORF, sie hören ORF, sie klicken auf
ORF - und sie stellen Ansprüche an den ORF, deren Durchführbarkeit
genau geprüft werden sollte."

Als positive Initiative wurde etwa ausgewiesen, dass im Rahmen des
mit dem CIVIS-Medienpreis ausgezeichneten "Wien heute" ausreichend
Migrantinnen und Migranten gezeigt würden, gleichzeitig wurde vor
allem vom türkischstämmigen ORF-Publikum moniert, dass beispielsweise
Wahlergebnisse aus der Türkei nicht im selben Umfang dargestellt
würden wie die anderer europäischer Länder. Ein Korrespondentenbüro
in Istanbul sei zeitgemäß.

"Aufgabe des ORF sei es", so Hausjell, "Migrantinnen und Migranten in
den Programmen so anzusprechen, dass sie das Gefühl bekommen, Teil
dieser österreichischen Gesellschaft zu sein. Das muss auch in
fiktionalen Programmen geschehen." Ein positives Beispiel sei "HELDEN
VON MORGEN" - hier hat nicht nur Moderatorin Doris Golpashin, sondern
auch rund ein Drittel der Kandidatinnen und Kandidaten
Migrationshintergrund. "Aber auch österreichische Filme und Serien
wie 'tschuschen:power' oder jener 'Tatort', in dem es um eine Moschee
in Telfs geht, sind da herausragende Beispiele", ist Hausjell sicher.

Klaus Unterberger, als Leiter des Public-Value-Kompetenzzentrums im
ORF für die Schärfung des öffentlich-rechtlichen Profils zuständig,
steht zu den gesellschaftlichen Verpflichtungen des ORF: "In einer
sich ändernden Gesellschaft wäre es unsinnig, auf einem historischen
Status quo zu bestehen. Niemand will heute, dass das Fernsehen
genauso ist wie das Fernsehen der 50erJahre. Der ORF stellt sich dem
Anspruch der Gesellschaft und dokumentiert seine Bemühungen. Die
Bewertung freilich ist Sache des Publikums."

Die Detailergebnisse der Studie werden nun den
Programmverantwortlichen des ORF zur Verfügung gestellt, damit diese
die Erkenntnisse ins Programm einfließen lassen können.

Rückfragehinweis:
ORF-Unternehmenskommunikation
Birgit Kohlmaier-Schacht
(01) 87878 - DW 13944
birgit.kohlmaier-schacht@orf.at
http://presse.ORF.at

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