• 19.11.2010, 09:52:15
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Masterplan Gesundheit: Weniger Reparatur- und mehr Vorsorgemedizin

ÖGB nimmt Einladung des Hauptverbandes zum Gesundheits-Reformdialog gerne an

Wien (OTS/ÖGB) - "Die Krankenkassen haben erfolgreich gespart,
ohne die Leistungen für die Patientinnen und Patienten zu kürzen.
Jetzt müssen alle Beteiligten gemeinsam dazu beitragen, dass unser
Gesundheitssystem auch für die Zukunft gesichert werden kann",
begrüßt Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, den Masterplan
Gesundheit, der vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger
gestern, Donnerstag, präsentiert wurde. Die Einladung des
Hauptverbandes zum Reformdialog mit Versicherungen, Ländern und allen
anderen Akteuren des Gesundheitssystems wird der ÖGB gerne annehmen,
damit das Gesundheitssystem auch für die Zukunft gesichert werden
kann.++++

Vorsorgen statt reparieren hat sich der Masterplan Gesundheit zum
Ziel gesetzt. "Wenn wir drauf schauen, dass weniger Menschen krank
werden, werden uns auch die Kosten des Gesundheitssystems nicht
davonlaufen", sagt Achitz. Wenn die Menschen mehr Eigenverantwortung
an den Tag legen sollen, dann müssen wir vorher dafür sorgen, dass
sie auch das nötige Wissen über Gesundheitsvorsorge haben. "Am
wichtigsten ist die Prävention in den Betrieben, denn am Arbeitsplatz
kommt man an sehr viele Menschen heran, besonders auch an diejenigen,
an denen sonstige Informations- und Aufklärungsarbeit vorbei geht",
sagt Achitz. Beschäftigte, die wenig verdienen, haben ein deutlich
größeres Krankheitsrisiko, ebenso Menschen mit geringerer Ausbildung.
Achitz: "Und die erreicht man nicht mit Infomaterial und Kampagnen,
sondern nur mit Gesundheits-Maßnahmen in den Betrieben."

Trotz Sparen: Zusätzliche Finanzierung andenken

Mehr als ein Drittel der österreichischen Gesundheitsausgaben
entfallen auf die Spitäler. "Hier müssen wir dafür sorgen, dass die
Kosten nicht explodieren, denn sonst ist auch der bisher so
erfolgreiche Sanierungskurs der Krankenkassen in Gefahr", warnt
Achitz. Die diesbezüglichen Pläne von Gesundheitsminister Alois
Stöger unterstützt Achitz ausdrücklich. Wenn man den hohen Standards
der Medizin für alle, die es nötig haben, erhalten will, dann wird
das System insgesamt aber nicht billiger werden als jetzt - trotz
bereits erfolgter und noch ausstehender Sparmaßnahmen.

Weniger für die Gesundheit auszugeben als derzeit - das ist
unrealistisch, wenn die PatientInnen nicht darunter leiden sollen.
"Das Gesundheitssystem braucht zusätzliches Geld. Man müsste etwa die
Höchstbeitragsgrundlage aufheben, also von allen Einkommen den
gleichen Prozentsatz in das Gesundheitssystem fließen lassen. Wichtig
ist, dass nicht nur Arbeitseinkommen die Sozialversicherung
finanzieren, sondern endlich auch die Wertschöpfung berücksichtigt
wird", so Achitz.

Rückfragehinweis:
ÖGB Öffentlichkeitsarbeit
Florian Kräftner
(01)53 444-39 264
florian.kraeftner@oegb.at
www.facebook.at/fairteilen

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