- 18.11.2010, 11:29:33
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Goldener Rathausmann für Siegfried Ramler und Maximilian Schell
Wien (OTS) - Siegfried Ramler und Maximilian Schell wurden am
Donnerstag mit dem "Goldenen Rathausmann" geehrt. Das Leben beider
ist eng mit den Nürnberger Prozessen verbunden, die am 20. November
vor nunmehr 65 Jahren ihren Anfang nahmen. Vizebürgermeister Michael
Ludwig, der die Auszeichnung vornahm, würdigte die Geehrten
hinsichtlich ihres Engagements und der Weitergabe wesentlicher
Erfahrungen als Zeitzeugen. "Mit der Auszeichnung soll auch zum
Ausdruck gebracht werden, dass sich Wien nach wie vor mit dieser Zeit
und deren Aufarbeitung auseinandersetzt", so Ludwig.
Der 1924 in Wien geborene Siegfried Ramler konnte 1938 mit einem
Kindertransport nach England flüchten. Gegen Ende des Krieges schloss
er sich freiwillig den alliierten Truppen an. Ramler war als einer
der ersten Simultandolmetscher im Team der amerikanischen Anklage
maßgeblich an der Aufklärung der Taten des 3. Reiches bei den
Nürnberger Prozessen beteiligt. Er befindet sich derzeit für eine
Vortragsserie in Wien. Ramler zeigte sich nostalgisch wieder in
seiner Geburtsstadt zu sein. Der Preis sei "ein Zeichen für die
Menschenrechte, die durch die Nürnberger Prozesse vorangetrieben
wurden".
Auch die Familie von Maximilian Schell verließ Wien 1938 nach dem
Anschluss und wanderte in die Schweiz aus. 1962 erhielt der
Schauspieler, Regisseur und Produzent für seine Darstellung des
Nazi-Verteidigers Hans Rolfe in dem Film "Das Urteil von Nürnberg"
den Golden Globe und auch den Oscar als bester männlicher
Hauptdarsteller. Spätestens diese Rolle, verbunden mit den
Auszeichnungen machten den heute 79-Jährigen zum internationalen
Star. Schell betonte in seiner Dankesrede: "Die Zeit damals war
grauenhaft. Menschenrechte wurden mir Füßen getreten. Leider gibt es
noch genügend Länder wo das heute noch der Fall ist." (schluss) tai
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