• 29.09.2010, 13:50:14
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vida-Sektionskonferenz: Delegierte verlangen Sozialmilliarde

Willibald Steinkellner als Vorsitzender der Sektion für den Gesundheits- und Sozialbereich bestätigt

Wien (OTS/ÖGB) - "Die Zukunftsbranchen Pflege und Betreuung
brauchen mehr Geld!" Darüber waren sich die Delegierten bei der
heutigen Bundeskonferenz der Sektion Soziale, Persönliche Dienste und
Gesundheitsberufe in der Gewerkschaft vida einig. Im Rahmen der
Sektionskonferenz, die heute in Wien stattfindet, wurde
Sektionsvorsitzender Willibald Steinkellner mit 90,3 Prozent der
abgegebenen Stimmen wiedergewählt.++++

Sowohl im mobilen als auch im stationären Gesundheits- und
Sozialbereich herrsche ein chronischer Personalmangel. "Der
Arbeitsdruck steigt und steigt, immer mehr Beschäftigte sind Burn-Out
gefährdet", schilderte Sektionsvorsitzender Willibald Steinkellner
die Situation. Zwar seien in den vergangenen Jahren gute
Lohnabschlüsse gelungen, erklärte Steinkellner anhand des
BAGS-Kollektivvertrages. "Bei diesem Leit-Kollektivvertrag für den
privaten Sozial- und Gesundheitsbereich haben wir weitestgehend den
Mindestlohn von 1.300 Euro brutto erreicht." Dennoch bestehe
weiterhin Aufholbedarf, denn die Einkommen der Beschäftigten im
Sozial- und Gesundheitsbereich liegen um rund ein Fünftel unter dem
Durchschnittseinkommen der ArbeitnehmerInnen in Österreich. "Soziale
Arbeit ist mehr wert. Damit die Löhne und Gehälter steigen und das
Angebot an Pflege und Betreuung ausgeweitet werden kann, muss eine
Sozialmilliarde her", so Steinkellner.

Für bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnung

Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen fordert die Gewerkschaft vida
zudem eine bundesweit einheitliche und verbindliche
Personalbedarfsberechnung im Gesundheits- und Sozialbereich. "Den
Betreibern der Einrichtungen soll die Mindestanzahl der Beschäftigten
zwingend vorgeschrieben werden, damit der Raubbau an der Gesundheit
der Beschäftigten ein Ende hat", erklärte Steinkellner.

Ebenfalls ein Anliegen ist vida die laufende Aus- und Weiterbildung
der Beschäftigten. "Für die 24-Stunden-BetreuerInnen ist nach wie vor
keine verpflichtende Ausbildung vorgesehen. Bei den
KindergartenhelferInnen ist in vier Bundesländern eine Ausbildung
Pflicht, in fünf Bundesländern nicht. Wir wollen eine gute,
bundesweit einheitliche Qualifizierung und höhere Löhne für die
HelferInnen", präzisierte Steinkellner. Auch für die
Sanitätshilfsdienste drängt vida auf eine Modernisierung der
Ausbildung. "Die Ausbildung der OP- und der LaborgehilfInnen beruht
noch immer auf der gesetzlichen Basis aus 1961", kritisierte der
Gewerkschafter.

Sozialversicherung: Nein zu weiteren Ausgliederungen

Von den Sozialversicherungen verlangen die Delegierten den Erhalt der
eigenen Einrichtungen. "Die Verwaltungskosten sind in der
Sozialversicherung um vieles niedriger als bei den
Privatversicherungen. Weitere Einschnitte zu Lasten der Beschäftigten
werden von uns abgelehnt", heißt es in dem Leitantrag, der bei der
Sektionskonferenz beschlossen wurde. Aufgrund der geänderten
Bedingungen in der Arbeitswelt müsse die Allgemeine
Unfallversicherungsanstalt in Zukunft stärker auf Prävention setzen.
"Denn Vorsorgen ist besser als im Nachhinein heilen und spart
mittelfristig auch viel Geld", erklärte Steinkellner.

Weiße Flecken in der KV-Landschaft schließen

Als Erfolg bezeichnete Steinkellner die Umsetzung von 1.000 Euro
Mindestlohn bei den FriseurInnen und die Satzung des
Kollektivvertrages des Roten Kreuzes. "Damit gilt ab 2011 erstmals
für alle qualifizierten Kranken- und Rettungstransportdienste in
Österreich ein Kollektivvertrag", so Steinkellner.

Nach wie vor ausständig ist dagegen ein Kollektivvertrag für die
Beschäftigten in privaten Kur- und Rehabzentren sowie für die
KosmetikerInnen, FußpflegerInnen und MasseurInnen. "Wir fordern die
Arbeitgeberverbände aus diesen beiden Bereichen auf, raschest mit uns
Kollektivverträge abzuschließen. Faire Löhne für die Beschäftigten
und damit die Erreichung eines Mindestlohns von 1.300 Euro brutto bei
Vollzeit ist unser Ziel", so Steinkellner abschließend.

Rückfragehinweis:
vida-Öffentlichkeitsarbeit
Martina Fassler
martina.fassler@vida.at
www.vida.at
Tel: 01/53444 79260

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