Wer kontrolliert die Austro Control?
Oder: Warum wird ohne Notwendigkeit über den dicht besiedelten 23. Wiener Gemeindebezirk geflogen?
Wien (OTS) - Das waren die Fragen, welche die rund hundert TeilnehmerInnen an der Podiumsdiskussion der parteiunabhängigen Bürgerinitiative "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" zum Thema "Gesundheitsschädlicher und verkehrstechnisch unnötiger Fluglärm in Liesing - eine politische Notwendigkeit?" am letzten Mittwoch wohl am meisten bewegt haben dürften.
Dass sich die dort anwesenden Vertreter der im Wiener Rathaus vertretenen Oppositionsparteien klar für die Einstellung der Flugrouten über Liesing aussprachen, stand in starkem Kontrast zur gestrigen Presseaussendung von Herrn Gemeinderat Valentin, der diese Forderung offensichtlich für sinnentleert hält und gleichzeitig die Arbeitsplatzkeule schwingt.
Wäre Herr Gemeinderat Valentin bei der Podiumsdiskussion anwesend gewesen, hätte er dazu Stellung nehmen können, dass es laut Pistenbelegungsplan der ACG für die Flugroute über Liesing keine kapazitätsmäßige Notwendigkeit gibt und somit durch deren Einstellung gar keine Arbeitsplätze gefährdet sein können. Weiters hätte er vielleicht erklären können, warum alternative Lösungen zur Flugroute über Liesing mit um Größenordnungen weniger Betroffenen nicht einmal geprüft wurden.
Nicht zuletzt hat sich der Fluglärmsprecher der Wiener SPÖ durch seine Abwesenheit erneut um die Möglichkeit gebracht, die Unvollständigkeit seiner Interpretation der WHO-Richtlinien einmal an einem eindrucksvollen Hörbeispiel demonstriert zu bekommen. So erklärt die WHO, dass die Lärmessung nach dB(A) für tieffrequenten Lärm ungeeignet ist, womit den gebetsmühlenartig vorgebrachten Behauptungen in Liesing würden die WHO-Grenzwerte durch Fluglärm eingehalten, alleine schon deshalb jegliche Grundlage fehlt.
Dass es dem Wiener Bürgermeister und seinem Stab nicht innerhalb von 3 Wochen gelungen sein sollte, einen Vertreter für die Veranstaltung der parteiunabhängigen Bürgerinitiative zu finden, stieß bei der Veranstaltung ebenso auf ungläubiges Staunen wie dass der Liesinger SPÖ-Bezirksvorsteher von seinem Chef angeblich weder informiert noch legitimiert wurde, hier für die Wiener SPÖ zu sprechen.
Aus dem Publikum wurde auch ein Beispiel vorgetragen, in dem ein Beschwerdeführer vom Infrastrukturministerium - nach wochenlanger Bearbeitungszeit - direkt an die Austro Control weiter verwiesen wurde. Woraus sich die Frage ergeben hat, ob die Austro Control allmächtig ist und ohne behördliche Kontrolle agiert?
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Parteiunabhängige BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
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