- 08.09.2010, 12:47:14
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Van der Bellen zu Uni-Budget: Karl hätte im Ministerrat gegen Kürzungen stimmen müssen
Grünewald: Man kann nicht jedes Politikversagen mit Studiengebühren kompensieren wollen
Wien (OTS) - "Wenn Wissenschaftsministerin Karl plötzlich völlig
ungeniert zugibt, dass die künftigen Budgets für Universitäten,
Fachhochschulen und Forschung dazu führen könnten, dass Universitäten
zusammengelegt und drei Viertel der Professoren entlassen werden
müssten, dann ist Feuer am Dach", so Kurt Grünewald,
Wissenschaftssprecher der Grünen. "Ja, Karl hat Recht: es braucht
mehr Geld für die Universitäten. Warum allerdings hat
Wissenschaftsministerin Karl dann im Ministerrat ohne hörbares Murren
den massiven Kürzungen des Uni-Budgets zugestimmt? Wenn die Lage für
die Unis so bedrohlich ist, wie Karl nun sagt, dann hätte ich mir
erwartet, dass sie aufschreit und im Ministerrat dagegenstimmt. Warum
hat sie geschwiegen?", ergänzt Alexander Van der Bellen, Abgeordneter
der Grünen.
Gemessen am BIP sinkt der Anteil für Bildungsausgaben kontinuierlich,
obwohl alle maßgeblichen Experten eine höhere Dotierung fordern.
"Trotz Sparnotwendigkeiten müsste aber in Bildung investiert werden.
In Deutschland etwa wurden trotz des Sparprogramms die Ausgaben für
Bildung erhöht. Das müssen sich Faymann, Pröll und Karl zum Vorbild
nehmen", so Van der Bellen.
"Politisch und arithmetisch kraus" ist Karls vorgeschlagener
Lösungsversuch. Studiengebühren mit ausreichender sozialer
Absicherung können nach Adam Riese nie die Gehälter von drei Viertel
der Professorinnen und die Zusammenlegung und Schließung ganzer
Einrichtungen kompensieren. "Wenn Karl ernsthaft glaubt, dass
Universitäten nur mehr durch die Beiträge von Studierenden zu retten
sind und die Qualität der Lehre nur durch massive Reduktion der
Studierenden sicher gestellt werden kann, so muss das als
Bankrotterklärung gesehen werden, die einen Rücktritt nahelegt. Man
kann nicht jedes Politikversagen durch Studiengebühren kompensieren
wollen", so Grünewald, der sich gegen Studiengebühren ausspricht.
Rückfragehinweis:
Die Grünen
Tel.: +43-1 40110-6697
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