NÖ Familien geben 718 Euro pro Jahr für Nachhilfe aus
AK-Studie belegt: Nachhilfe gehört bei vielen SchülerInnen zur Schulkarriere dazu
Wien (OTS) - "Wenn es um die Schule geht, greifen Eltern tief in
die Geldtasche. Die finanzielle Belastung wird aber noch größer, wenn bezahlte Nachhilfe notwendig wird", erklärt AKNÖ-Präsident Hermann Haneder anlässlich der AK-Nachhilfe-Studie, die belegt, dass für 39 Prozent der nö. Eltern die Nachhilfekosten finanziell stark bzw. spürbar belastend sind. "Extraausgaben für die Schule treffen insbesondere sozial und finanziell schwächere Haushalte. Da müssen wir gegensteuern und dafür sorgen, dass wirklich alle Kinder die Bildungsziele erreichen können", so Haneder und fordert eine verstärkte individuelle Förderung in den Schulen und den Ausbau einer qualitativ hochwertigen schulischen Nachmittagsbetreuung.
Nachhilfe fängt bereits zu Hause an. Das zeigt die aktuelle AK-Studie. Drei Viertel der österreichischen Eltern lernen mit ihren Kindern und kontrollieren die Hausaufgaben. In Niederösterreich sind 4 von 10 Eltern sogar täglich damit beschäftigt. Doch dabei bleibt es nicht.
34.500 SchülerInnen von insgesamt 215.709 in Niederösterreich nahmen im letzten Schuljahr bezahlte Nachhilfe in Anspruch. "Im Durchschnitt geben niederösterreichische Eltern für die Nachhilfe pro Jahr und Haushalt 718 Euro aus", sagt Bildungsexperte Stefan Schober.
Die aktuellen Zahlen bestätigen eine im Vorjahr von der AKNÖ publizierte Studie, die Nachhilfekosten in der Höhe von 21,2 Millionen Euro pro Jahr alleine in Niederösterreich errechnet hat.
Nachhilfe gehört bereits zur Schulkarriere
"Nachhilfe wird nicht genommen, weil sich die Eltern zu wenig um das schulische Fortkommen ihrer Kinder kümmern", weiß Stefan Schober, "sondern die Kinder können den Lehrstoff in der Schule einfach nicht nachhaltig bewältigen und vertiefen." Nachhilfe gehört bei vielen Kindern bereits zur Schulkarriere dazu. "Bei ganztägigen Schulangeboten mit entsprechenden Übungs- und Lerngruppen und einer Ausweitung von Fördergruppen wäre es möglich, externe Nachhilfe deutlich zu reduzieren", ist Stefan Schober überzeugt.
Die befragten Eltern sehen im Ausbau der schulischen Nachmittagsbetreuung bzw. der Ganztagsschulen mit individueller Förderung die effektivsten Maßnahmen gegen teure externe Nachhilfe. AKNÖ-Präsident Hermann Haneder kann das nur unterstreichen: "Die aktuellen Zahlen bestätigen die Notwendigkeit eines Ausbaus externer Nachmittagsbetreuung. Nur 15 Prozent aller niederösterreichischen Haushalte haben Kinder in derartigen Einrichtungen. Hier muss noch weiter aufgeholt werden", so der AKNÖ-Präsident abschließend.
Die vollständige Studie finden Sie auf http://noe.arbeiterkammer.at
Rückfragehinweis
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AKNÖ Öffentlichkeitsarbeit
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