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KORRIGIERTE NEUFASSUNG DER OTS0065 von heute: Greenpeace: Kein Wahlfreiheit bei Mehrweg

Umweltministers muss bei AWG-Novelle verbindliche Regelungen treffen

Wien (OTS) - Eine aktuelle Untersuchung des Greenpeace-Einkaufsratgebers marktcheck.at zeigt, dass im österreichischen Handel Getränke in Einwegflaschen vorherrschen. Umweltminister Berlakovich hatte sich Ende April für die Wahlfreiheit bei Mehrweg ausgesprochen, und so hat die Umweltorganisation Greenpeace mit Hilfe von Unterstützern aus ganz Österreich überprüft, ob der Handel dieser Empfehlung des Ministers auch folgt.

Hofer, Penny und Lidl ignorierten den Vorschlag von Berlakovich bislang. Sie bieten nach wie vor ausschließlich die Umwelt und das Klima besonders belastenden Einweg-Verpackungen an. In weiteren Supermärkten sind Mehrwegflaschen bei alkoholfreien Getränken und Mineralwasser eher die Ausnahme als die Regel. Wahlfreiheit bei Mehrweg gibt es lediglich bei Bier, das (noch) in den meisten Handelsbetrieben erhältlich ist. Ganz anders sieht das Bild bei einigen regionalen Anbietern aus, die im Gegensatz zu den großen Supermarktketten eine Vielfalt an Mineralwasser, Limonaden, Fruchtsäften und Bier in Mehrweg anbieten.

Die meisten negativen Umweltauswirkungen von Getränkeverpackungen entstehen bei der Herstellung, und dabei schneidet Einweg äußerst schlecht ab: Einwegflaschen und Dosen werden achtlos weggeworfen und verursachen hohe Entsorgungskosten, für welche die Allgemeinheit aufzukommen hat. Obwohl Mehrwegflaschen transportiert, gereinigt und wieder befüllt werden, verbraucht das Mehrwegsystem deutlich weniger Energie als Einweg und nur einen Bruchteil der Rohstoffe, die zur Herstellung und Entsorgung von Einweg benötigt werden.

"Wir hörten von einigen Supermarktbetreibern, dass ihre Kunden Einweg bevorzugen würden", berichtet Claudia Sprinz, Konsumentensprecherin von Greenpeace. Für den Handel ist es mittlerweile zwar selbstverständlich, über die Umweltfreundlichkeit von Bioprodukten zu informieren, doch in Sachen Mehrweg passiert leider nichts dergleichen. Im Gegenteil: Die Handelsketten behaupten sogar, dass Einweg angeblich genau so umweltfreundlich wäre, ohne das jedoch belegen zu können. Überdies sind Mehrwegflaschen in den Geschäften schlecht gekennzeichnet. "Man muss wahrlich kein Werbeprofi sein, um zu erkennen, dass der einzige Grund für den Rückgang bei Mehrwegflaschen der Unwille des Handels ist, der selbst die Empfehlung des Umweltministers ignoriert", so die Kritik von Claudia Sprinz.

"Unsere Überprüfung zeigt deutlich, dass die freiwillige Selbstverpflichtung der Wirtschaft in eine Sackgasse geführt hat. Umweltminister Berlakovich muss die Fehler seiner Vorgänger also umgehend beheben und die anstehende Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes dazu nutzen, eine verbindliche gesetzliche Regelung für Mehrweg festzulegen. Wie man sieht, ist die Wirtschaft selbst dazu nämlich nicht in der Lage", so Greenpeace-Sprecherin Sprinz weiter. Und ihr abschließender Tipp an alle KonsumentInnen:
"Kaufen Sie Mehrweg bevorzugt dort, wo es noch eine gewisse Auswahl an Mehrweggetränken gibt. Und beteiligen Sie sich an unserer Initiative 'Ich will Mehrweg', um den Supermärkten zu signalisieren, dass Sie umwelt- und klimafreundliche Mehrwegflaschen wünschen."

Rückfragen & Kontakt:

Weitere Informationen:
http://marktcheck.greenpeace.at/mehrweg
Claudia Sprinz, Greenpeace Österreich; Tel.: 0664-6126731
Attila Cerman, Greenpeace Österreich; Tel.: 0664-3435354

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