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Erneuter Fiakerunfall: VIER PFOTEN fordert ein Ende dieser tierquälerischen Tradition

Auch Fiakerpferde sind Fluchttiere

Wien (OTS) - Am Samstag verursachten von einer Straßenbahn aufgeschreckte Fiakerpferde in Wiens Innenstadt einen Unfall. Der Fahrer und die Pferde kamen mit leichteren Verletzungen davon. Berichte über Fiakerpferde, die Unfälle verursachen, häufen sich jedoch drastisch. Für Johanna Stadler, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN, ist die Situation in der Innenstadt langsam, aber sicher unhaltbar: "Pferde sind Fluchttiere, die in der Natur viel Freiraum haben und brauchen. Eingezwängt in Gespanne im modernen Straßenverkehr stehen sie unter schwerem Stress. Ein kleiner Reiz genügt, um sie zu schrecken - das instinktive Flüchten ist dann kaum noch zu verhindern."

Doch der Stress im Verkehr ist nicht die einzige Qual, der sie als Fiakerpferde ausgesetzt sind: Im Sommer müssen sie stundenlang ohne Schatten in der prallen Hitze verharren. Oft bekommen sie nicht einmal Wasser, um ihren Durst zu stillen. Jeden Sommer berichten die Medien über kollabierte Fiakerpferde in Wien. Im Winter müssen sie selbst an den kältesten Tagen ebenso lange praktisch bewegungslos in den Gespannen verharren. Arbeitstage mit 14 Stunden täglich vor der Kutsche sind durchaus erlaubt und üblich. Leider kommen viele Pferde auch nachts in ungeeignete Stallungen mit Anbindehaltung ohne Auslauf. Freie Tage auf einer Koppel gibt es kaum. Kontrollen geschehen nur selten und selbst solche ernsten Verstöße gegen das Tierschutzgesetz haben meist keine nennenswerten Konsequenzen.

Fiakerfahrten sind bei Touristen beliebt. Eine tierfreundlichere Alternative wären jedoch Kutschenfahrten nur noch auf Grünflächen wie etwa dem Schönbrunner Schlosspark. Johanna Stadler erklärt:
"Verbunden mit häufigeren und gründlicheren Kontrollen der Haltungs-und Arbeitsbedingungen der Pferde könnte damit viel für den Tierschutz und die Verkehrssicherheit erreicht werden."

Auch die Touristen-Stadt Rothenburg ob der Tauber in Bayern hat wegen vieler Unfälle mit Pferdekutschen in der Innenstadt ein Fiakerverbot erlassen. Stadler betont: "Was selbst eine kleine Stadt im konservativen Bayern zu Wege bringt, sollte für eine Weltstadt wie Wien selbstverständlich sein."

VIER PFOTEN fordert die Stadtverwaltung Wiens auf, das rückständige, gefährliche Relikt von Pferdekutschen aus Wiens Innenstadt endlich zu verbannen. Dies würde nicht nur der Verkehrssicherheit dienen, "sondern auch der Hauptstadt eines Landes würdig sein, das von sich behauptet, das weltbeste Tierschutzgesetz zu haben", sagt Stadler abschließend.

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