• 24.05.2010, 10:00:13
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ARBÖ: Wind und Wetter sind stärker als deutsche Umweltzonen

ARBÖ-Unterschriftenaktion gegen die geplante Umweltzone in Graz

Graz/Steiermark (OTS) - Deutsche Umweltzonen haben die
Feinstaub-Belastung wenig bis gar nicht reduziert, sind aber ein
teures Pflaster für die Autofahrerinnen und Autofahrer. "Ein teurer
Nepp für wenig Erfolg - das kommt für Österreich nicht infrage",
zieht der Landesgeschäftsführer des ARBÖ Steiermark Hans Marcher eine
Zwischenbilanz aus deutschen Berichten und ruft alle Interessierten
auf, beim ARBÖ gegen die geplante Umweltzone in Graz zu protestieren
(siehe www.aboe.at).

"Zahlen muss in Deutschland praktisch jeder", stellt Marcher mit
Blick auf Deutschland fest. "Wer mit seinem Auto in die Zonen
hineinfahren darf, zahlt für die Plakette 5 bis 10 Euro. Wer eine
Ausnahme bekommt, zahlt wie in München doppelte Extra-Gebühren von
120 Euro. Wer mit seinem Fahrzeug ausgesperrt bleibt, ist gar
gezwungen, sich ein neues Auto zu kaufen. Wer zuwiderhandelt, wird
immer rigoroser kontrolliert - jetzt auch noch die stehenden und
nicht mehr nur die fahrenden Autos - und muss kräftig Strafe zahlen."

Bei einem Symposium in der österreichischen Akademie der
Wissenschaften waren sich deutsche Experten darin einig, dass die
Feinstaubbelastungen durch die Zonen enttäuschend wenig gesunken
sind: In München und Augsburg brachten die Umweltzonen keine
Verringerung des Feinstaubs, denn der harte Winter war stärker. In
Augsburg gab es trotz Umweltzone in den ersten drei Monaten dieses
Jahres sogar schon 32 Überschreitungstage und damit fast genauso viel
Überschreitungstage wie im gesamten Jahr 2009 (33
Überschreitungstage). Marcher: "Auch in Graz ist mit Ähnlichem zu
rechnen. Der Feinstaub schwankt auch in Österreich mit Wind und
Wetter."

Selbst in Berlin, wo die Umweltzone dreimal so groß ist wie in Graz
und es nur wenig Ausnahmen gibt, ist die Feinstaubbelastung im ersten
Zonenjahr (2008) nur um enttäuschende 3 Prozent gesunken. Konkret
sank 2008 die Zahl der Überschreitungstage in Berlin von 28 auf 24
Tage. Ob dieser Effekt auf die Umweltzone zurückzuführen ist, wird im
selben Bericht bezweifelt. "Denn die festgestellten Änderungen ...
liegen innerhalb des Unsicherheitsbereichs, die durch
unterschiedliche Witterungsbedingungen, Messunsicherheiten und
weitere externe Einflüsse vorgegeben sind." (siehe "Ein Jahr
Umweltzone Berlin: Wirkungsuntersuchungen", Seite 29)

Nun setzt man in Berlin alle Hoffnungen auf die schärfste Form der
Umweltzone: Seit Jahresbeginn bleiben alle Autos ausgesperrt, die
älter als fünf Jahre sind. Nur mehr die Autos mit grüner Plakette
dürfen hinein. Und so hoffen die deutschen Umweltexperten, eine
elf-prozentige Reduktion der Feinstaubbelastung zu schaffen. "Sofern
das Wetter nicht wieder dazwischen funkt", so Marcher vom ARBÖ
Steiermark.

Rückfragehinweis:
ARBÖ Landesorganisation Steiermark
Dir. Hans Marcher
Mobil: 0664/60 123 644
mailto: hans.marcher@arboe.at
http://www.arboe-steiermark.at

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