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Krankenkassen befinden sich auf Konsolidierungskurs

Hauptverbandschef Schelling: "Erwarte ähnliche Kostensenkungspotenziale auch bei den Spitälern"

Wien (OTS) - Ein Jahr nach Beschluss des Kassenkonsolidierungskonzeptes "Gesundheit: Finanzierung sichern -Langfristige Potenziale zur Steuerung der Ausgaben und zur nachhaltigen Kostendämpfung" befinden sich die 19 Krankenversicherungsträger zwar noch lange nicht am Ziel, aber jedenfalls auf dem richtigen Weg dorthin. Nach der nun vorliegenden Mai-Prognose rechnen die Krankenkassen bei einem Gesamtbudget von 14,5 Milliarden Euro für das heurige Jahr mit einem Gesamtabgang von 11,8 Millionen Euro. Darin miteingerechnet sind die seitens der Bundesregierung zur Verfügung gestellten 100 Millionen Euro aus dem Strukturfonds sowie die Auswirkungen der zwischen Hauptverband und Krankenkassen vereinbarten Finanzziele. "Damit zeigt sich, dass die seitens der Bundesregierung und des Hauptverbandes eingeleiteten Konsolidierungsmaßnahmen greifen, ohne dass für die Versorgung der PatientenInnen weniger Geld zur Verfügung steht als bisher", kommentiert der Vorsitzende des Verbandsvorstandes im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Hans Jörg Schelling, die heute, Montag, veröffentlichte Finanzprognose.
Zur Erinnerung: Exakt vor einem Jahr - also vor Beginn des Konsolidierungskurses - hatten die Krankenkassen in ihren Budgetprognosen für das Jahr 2010 noch mit einem Gesamtminus von 376 Millionen Euro gerechnet, die neun Gebietskrankenkassen allein mit 417 Millionen Euro. Insbesondere im Bereich der Heilmittelausgaben lobt der Vorsitzende des Hauptverbandes die verschreibenden ÄrzteInnen: "Hier ist es seit einem Jahr durch eine verantwortungsvolle Verschreibepraxis zu einem deutlich niedrigeren Anstieg gekommen, ohne dass die Qualität der medikamentösen Versorgung der PatientenInnen darunter gelitten hätte". Aber auch im Bereich der technischen Medizin - Labors, CT und MR-Instituten - den Hörgeräteakustikern und Orthopädietechnikern zeigt sich, dass durch die Vereinbarung von längerfristigen Verträgen die vereinbarten Konsolidierungsziele erreicht werden können. Schelling: "Es ist der Sozialversicherung in zähen Verhandlungen mit den jeweiligen Systempartnern gelungen, die vorhandenen Kostensenkungspotenziale auszunützen". "Ich erwarte mir", so Schelling weiter, "dass jetzt auch andere Systempartner, auf die die Sozialversicherung keinen Einfluss, aber beträchtliche Finanzmittel zu bezahlen hat - wie etwa im Bereich der Spitäler - ähnliche Kostensenkungspotenziale ausgenützt werden, wie das im niedergelassenen Bereich der Fall ist".

2009 mit 176 Millionen Euro Überschuss

Durch die eingeleiteten Konsolidierungsbemühungen und zusätzlichen Einnahmen in Höhe von 60 Millionen Euro aufgrund des von der Bundesregierung beschlossenen Budgetbegleitgesetzes haben die Krankenversicherungsträger das Jahr 2009 mit einem Plus von 176 Millionen Euro abgeschlossen. Dieser Gesamt-Überschuss ist aber vor allem auf die Überschüsse der Sonderversicherungsträger -Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau, Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und Sozialversicherungsanstalt der Bauern - zurückzuführen. Diese sind zwar von den Mitte Dezember zwischen Hauptverband und Krankenkassen vereinbarten Konsolidierungszielen ebenfalls betroffen, bekommen aber keine zusätzlichen Budgetmittel aus dem Strukturfonds.

Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,2 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim Mediziner durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem Arzt aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.

Rückfragen & Kontakt:

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Tel.: (++43-1) 71132-1120
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