• 15.05.2010, 14:45:27
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Werner Faymann: "Frieden und Freiheit gibt es nicht ohne Demokratie"

Der Bundeskanzler lud anlässlich des 55. Jahrestages der Unterzeichnung des Staatsvertrags ins Schloss Belvedere

Wien (OTS) - "Im Staatsvertrag hat sich Österreich dezidiert dazu
verpflichtet, allen Anfängen eines neuen Rechtsradikalismus zu
wehren", sagte Bundeskanzler Werner Faymann heute Vormittag bei einem
Festakt anlässlich des 55. Jahrestages der Unterzeichnung des
Staatsvertrages. "Gerade wir, die nächste Generation, stehen hier
besonders in der Pflicht." Diese Verpflichtung sei ein lebendiger
Teil dieses Staatsvertrages.

Der Bundeskanzler nahm die Feier zum Anlass, um Leistungen noch
lebender und auch historischer Persönlichkeiten zu würdigen. Jene,
die heute 55 Jahre alt seien, könnten auf eine lange Zeitspanne von
Frieden, Freiheit, Demokratie, Wohlstand und persönliche
Entfaltungsmöglichkeiten zurück blicken. Jene knapp 5,4 Millionen
Kinder, die seit dem Staatsvertrag in Österreich auf die Welt
gekommen seien, "sind alle Kinder der Demokratie", sagte der
Bundeskanzler. Genau das sei auch eine wichtige Lehre aus der
Geschichte dieses Landes: "Frieden und Freiheit gibt es nicht ohne
Demokratie. Und gerechten Wohlstand gibt es auch nicht ohne
Demokratie."

Österreich sei in den vergangenen 55 Jahren ein solidarisches Land
geworden, sagte der Bundeskanzler und betonte die aktive Rolle
Österreichs als neutraler Staat, der nicht nur seine Pflicht erfüllt,
sondern darüber hinaus wichtige internationale Aufgaben übernommen
habe. Etwa mit der Einrichtung eines der drei Hauptsitze der UNO in
Wien. Oder auch mit den Friedenseinsätzen des Bundesheeres, in deren
Rahmen seit 1960 mehr als 75.000 österreichische Soldaten und zivile
Helfer an über 50 internationalen den Frieden unterstützenden und
humanitären Missionen teilgenommen hätten.

Seit 15 Jahren sei Österreich nun auch Mitglied der Europäischen
Union. Auch das sei ein logischer und folgerichtiger Meilenstein für
dieses seit 1955 so erfolgreiche Österreich gewesen. "Europa, das
wissen wir alle, ist der gelebte Kompromiss. Die Debatten um
Hilfestellung für in Not geratene Länder haben uns das wieder
deutlich vor Augen geführt", sagte der Kanzler. Aber eines dürfe man
- bei aller Kritik des Augenblicks - nicht aus dem Sinn verlieren:
"Noch vor zwei Generationen waren die Unterschiede und Konflikte
zwischen heutigen Mitgliedsstaaten der Union blutige Konflikte, die
mit Waffen ausgetragen wurden." Daher gebe es keinen Grund, das
gemeinsame Europa als Ganzes in Frage zu stellen.

Es liege an uns, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen und
heute, 55 Jahre nach dem Staatsvertrag, "schätzen wir unser Glück,
Österreicher zu sein", sagte Faymann zum Abschluss seiner Festrede.

Genau das war auch die Botschaft der kleinen Gesprächsrunde an der
Staatssekretär a. D. Dr. Ludwig Steiner, die junge steirische
Pop-Musikerin Anna F. und der 1955 geborene Fußballer Herbert
Prohaska teilnahmen und über ihre ganz persönlichen Assoziationen zum
Staatsvertrag diskutierten. Jede und jeder solle stolz darauf sein,
Österreicherin oder Österreicher zu sein, war das Credo. Der Appell
galt auch jenen 85 Schülerinnen und Schülern im Saal, die sich im
Rahmen von Projektarbeiten mit Fragen der Zeitgeschichte und dabei
schwerpunktmäßig mit dem österreichischen Staatsvertrag
auseinandergesetzt hatten.

Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung von einem
"alliierten" Streichquartett der Universität für Musik und
Darstellende Kunst Wien unter der Leitung von Universitätsprofessor
Johannes Meissl mit Musikern aus den Ländern der damaligen
Alliierten.

An der Festveranstaltung nahmen Mitglieder der Bundesregierung,
Vertreterinnen und Vertreter der obersten Organe, der
Religionsgemeinschaften und der Volksgruppen, sowie Persönlichkeiten
aus Kunst, Kultur, Medien und der Wirtschaft teil. Durch das Programm
führte Danielle Spera.

Bilder zu dieser Veranstaltung sind über das Fotoservice des
Bundespressedienstes, http://fotoservice.bundeskanzleramt.at
kostenfrei abrufbar.

Rückfragehinweis:
Pressesprecherin des Bundeskanzlers
Mag. Angelika Feigl
Tel.: (01) 531 15 - 2758, 0664/842 80 80

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