• 24.04.2010, 17:42:04
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Wahlbeteiligung als Fragezeichen - von Alois Vahrner

Es gab schon weit spannendere Bundespräsidentenwahlen als die heutige. Verlierer wird es in jedem Fall einige geben.

Innsbruck (OTS/TT) - Es war ein Wahlkampf ohne echte Höhepunkte,
vom negativen rund um die von FPÖ-Kandidatin Barbara Rosenkranz
völlig sinnlos losgetretene Diskussion über das NS-Verbotsgesetz
einmal abgesehen. Daher wäre im ungleichen Dreikampf ums
Präsidentenamt alles andere als ein ganz klarer Wahlsieg von
Amtsinhaber Heinz Fischer eine Sensation. Auch wenn
Christen-Gegenkandidat Rudolf Gehring offenbar auf Wunder hofft und
eine Stichwahl voraussagt. Gehring will heute selbst auf bis zu ein
Drittel der Stimmen kommen. Rosenkranz legte sich die Erfolgslatte
auf 17 Prozent, ihr FP-Parteichef Heinz-Christian Strache allerdings
auf 35 Prozent.

Angesichts dieser Ansagen muss es heute automatisch einige Verlierer
geben. Wie sehr sich heute Bundespräsident Fischer freuen kann, wird
weniger von den Gegnern als von der Wahlbeteiligung abhängen. Ist
diese, was leider zu befürchten ist, extrem niedrig, könnte sein
erwarteter Wahlsieg entsprechend dünner ausfallen. Dazu drohen wieder
einmal Diskussionen über das Präsidentenamt oder zumindest die
Wiederwahl von Präsidenten.

Zu Recht, wenn mit ÖVP, Grünen und BZÖ gleich drei von fünf
Parlamentsparteien keinen Kandidaten ins Rennen um die Hofburg
schicken. Einerlei, ob dies nun aus finanziellen Gründen oder der
Angst vor einem Wahlflop wie bei der ÖVP passierte. Jene VP-Spitzen,
die seit über einem halben Jahr einen Eiertanz um Kandidatur oder
Nichtkandidatur aufführten und zu allem Überdruss auch noch zum
Weißwählen aufriefen, sind jedenfalls die größten Verlierer dieser
Wahl.

Rückfragehinweis:
Tiroler Tageszeitung, Chefredaktion , Tel.: 05 04 03 DW 610

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