• 16.03.2010, 12:24:46
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Wlodkowski: Preissenkungen werden immer auf Landwirte abgewälzt

Nur Gemeinsame Agrarpolitik kann Druck auf Bauernexistenzen mildern

Wien (OTS) - "Während sich die Konsumenten über eine niedrige
Inflationsrate freuen, sie betrug nämlich im Februar nur 0,9%, sehen
die Bauern diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Denn als
stärksten Preisdämpfer im Jahresabstand nannte die Statistik Austria
die Ausgabengruppe 'Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke' mit
einem Minus von 2,3%. Gleichzeitig waren die Haupt-Preistreiber,
wieder einmal, die Treibstoffpreise mit einem Plus von 10%.
Angesichts der seit Monaten auf tiefstem Niveau stagnierenden oder
gar sinkenden Preise für Milch, Getreide oder Fleisch und einem
Einkommensminus von mehr als 20% im Jahr 2009 verlangt die
Landwirtschaftskammer nicht nur eine Abkehr von der
'Geiz-ist-geil-Mentalität', die die Bauern voll und ganz finanzieren,
sondern auch eine tragfähige und finanziell stabile Agrarpolitik auf
nationaler und europäischer Ebene", erklärte heute Gerhard
Wlodkowski, Präsident der LK Österreich.

Agrarpreise dämpfen Inflation

"Zwischen 2009 und 2010 sanken die Preise für Obst um 9%, jene für
Gemüse um 3%. Ebenfalls um 3% wurden Molkereiprodukte und Eier
billiger. Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse verringerten
sich um 1%. Auch wenn der Anteil der agrarischen Rohstoffe am
Endpreis des Produkts niedrig ist, schlägt eine Preissenkung dennoch
voll und ganz auf die Bauern durch. Denn sie sind die letzten in
einer Kette, auf die jede Preissenkung abgewälzt wird. Der Handel
zwingt seine Lieferanten, also die Lebensmittelverarbeiter, zu
billigeren Produkten, diese wiederum geben den Preisdruck ungemindert
an die Landwirte weiter. Die Erlöse für agrarische Rohprodukte wie
Milch, Getreide oder Fleisch stagnieren daher seit vielen Monaten",
stellte Wlodkowski fest.

GAP als Basis

"Schon die Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass die Gemeinsame
Agrarpolitik der EU den Landwirten in Österreich existenzielle
Sicherheit geben kann. Daher ist es sowohl auf nationaler als auch
auf EU-Ebene unbedingt notwendig, für eine Agrarpolitik Sorge zu
tragen, die auch in Zukunft ihre Aufgaben erfüllen kann. Bei aller
Notwendigkeit von Sparmaßnahmen darf die Existenz unserer Bäuerinnen
und Bauern und damit die des gesamten ländlichen Raumes nicht aufs
Spiel gesetzt werden", verlangte Wlodkowski. Die Gesellschaft brauche
auch eine Umkehr der Wertigkeiten. Nicht fossile Treibstoffe, die
noch dazu das Klima schädigen, sondern gesunde Lebensmittel müssten
in der Werteskala der Österreicher ganz vorne stehen.
(Schluss)

Rückfragehinweis:
Landwirtschaftskammer Österreich
Dr. Josef Siffert
Tel.: +43/1/53441-8521
mailto: j.siffert@lk-oe.at
www.lk-oe.at

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