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Androsch: Budgetkonsolidierung zuerst ausgabenseitig in Angriff nehmen

Ohne industrielle Basis kein kräftiger und selbsttragender Aufschwung möglich - Effizienz des geschützten Sektors steigern

Wien (OTS/PdI) - "Ohne Zweifel brauchen wir die
Budgetkonsolidierung - wir wollen nicht griechische oder irische Verhältnisse. Dabei sollte man zuerst alles ausgabenseitig in Angriff nehmen, zeitliches Augenmaß wahren und eine Roadmap erstellen", erklärte der Unternehmer Dr. Hannes Androsch heute, Dienstag, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten der Industriellenvereinigung (IV) Dr. Veit Sorger sowie IV-Generalsekretär Mag. Markus Beyrer in Wien. "Kein Weg" zur Budgetkonsolidierung seien Kürzungen bei Bildung, Wissenschaft und Forschung. "Entscheidend ist darüber hinaus, dass wir eine leistungsfähige Infrastruktur haben und die Effizienz des geschützten Sektors in allen Facetten steigern. Keinesfalls dürfen Investitionen, Innovationen und Refinanzierung ver- oder behindert werden. So können wir die Krise überwinden und zukunftssicherer und wettbewerbsfähiger aus ihr hervorgehen. Es wird aber noch ein ganz mühevoller Weg", so Androsch.

Der Unternehmer betonte, "alle zahlen unterschiedlich für die Krise, aber der geschützte Sektor am wenigsten. Die größte Verteilungsungerechtigkeit innerhalb unseres Systems existiert zwischen geschütztem und ungeschütztem Sektor." Es gebe "ein weites Feld an Modernisierungs- und Verbesserungsmöglichkeiten" - vor allem in der öffentlichen Verwaltung. Zwar sei es der Regierung gelungen, "den Absturz aufzufangen - damit sind wir aber noch lang nicht aus der Krise. Diese wird uns noch länger beschäftigen." Die Budgetkonsolidierung werde ein "politischer Hochseilakt, um solide Finanzverhältnisse zu schaffen sowie zu verhindern, dass uns die industrielle Basis abschmilzt. Denn ohne sie ist kein kräftiger und selbsttragender Aufschwung möglich", betonte Androsch.

Die Krise sei bisher durch den Verdienst aller "ganz gut gemeistert worden. Notwendig wird ein Spagat zwischen Budgetkonsolidierung und einer 'Agenda 2020' für mehr Wachstum und damit wieder sinkende Arbeitslosigkeit. Diese 'Agenda' muss die verstärkte Förderung von Bildung und Ausbildung, Wissenschaft und Forschung sowie Infrastrukturausbau beinhalten." Hier könne man sich etwa von der Schweiz "einiges abschauen. Das Land kommt besser über die Krise - auch budgetär." Demgegenüber sei in Österreich in den vergangenen Jahren "die Verhinderung unternehmerischer Tätigkeit durch Regulierungswut und Vorschriftendschungel im größer geworden. Wir brauchen aber wettbewerbsfähige Lohnstückkosten - hier kommt es vor allem auf qualifizierte Arbeitskräfte und Innovationen an."

Androsch unterstrich vor dem Hintergrund seiner eigenen unternehmerischen Erfahrungen die Wichtigkeit von Know How und Technologie sowie der internationalen Aufstellung von Betrieben. "Ohne unser vor rund zehn Jahren in Indien und China begonnenes Engagement hätten die österreichischen Unternehmensstandorte heute keine Existenzgrundlage mehr. So kommen wir aber insgesamt gut über die Krise", sagte der Unternehmer mit Verweis auf jüngste Investitionsentscheidungen in seinen Betrieben.

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