• 11.03.2010, 12:48:11
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WWF zur Energiestrategie: Schwindel bei der Wasserkraft

Bundesregierung muss Kraftwerksstandorte offen legen

Wien. (OTS) - Der WWF reagierte heute skeptisch auf die
Ankündigungen der Bundesminister Berlakovich und Mitterlehner, die
Wasserkraft bis 2015 um 3,5 Terawattstunden (TWh) auszubauen. Bisher
war vom Ausbau von sieben TWh bis 2020 die Rede. Ein Ausbau von
sieben TWh wäre aber nur dann möglich, wenn man alle ökologischen
Kriterien beiseite schiebt und Österreichs noch naturnahe oder
natürliche Flusslandschaften zerstört. "Um sich diese heikle
Diskussion zu ersparen, werden nun nur mehr 3,5 TWh in die
Energiestrategie aufgenommen und einfach der Planungszeitraum von
2020 auf 2015 reduziert. Das Vertagen der Diskussion ist nicht nur
unehrlich sondern wirft Österreich bei der Umsetzung der
EU-Wasserrahmenrichtlinie zurück", kritisiert WWF-Flussexperte
Christoph Walder die Strategie der Bundesregierung. Der WWF fordert
die Offenlegung der konkreten Wasserkraftwerksprojekte in der
Energiestrategie nach dem Ministerrat am kommenden Dienstag.

Der WWF ist nicht gegen den angemessenen Ausbau der Wasserkraft.
Dieser muss aber auf einer fundierten strategischen Grundlage
basieren. "Die Minister Berlakovich und Mitterlehner müssen nun rasch
veröffentlichen, welche konkreten Kraftwerksprojekte die 3,5 TWh in
ihrer Energiestrategie repräsentieren", so Walder. Der WWF bemängelt
in diesem Zusammenhang wieder das Fehlen eines "Masterplans
Wasserkraft", der zu einer soliden Planung von Kraftwerken in
Österreich unter Berücksichtigung von Ökonomie und Ökologie beitragen
würde. Ohne Masterplan kann es keine langfristige Strategie im
Kraftwerksbau geben, so der WWF. Auch die Europäische Kommission hat
Österreich kürzlich wegen des Fehlens einer österreichischen
Wasserkraftstrategie kritisiert.

Bei der heute präsentierten Energiestrategie kritisiert der WWF
Österreich weiters die Präsentation der Strategie in "homöopathischen
Dosen", das Fehlen von konkreten Maßnahmen wie die ökologische
Steuerreform, das fehlende Ökostromgesetz und die nicht
konkretisierte Energieraumplanung. "Die Minister nehmen die Vision
eines Ausstiegs aus fossilen Energien nicht einmal in Betracht.
Mitterlehner und Berlakovich legten heute eine Energiestrategie vor,
die Österreichs CO2-Emissionen bis 2020 nur um sieben bis acht
Prozent auf Basis von 1990 senken wird", so Walder.

Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder 0676-83488-231, Email: franko.petri@wwf.at.

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