Fastenzeit in der Jugendwohlfahrt eingeläutet
Die Plattform Kinder- und Jugendhilfegesetz lädt zur Pressekonferenz am 19.2.2010 um 10.00 Uhr
Wien (OTS) - Der tragische Fall "Luca" war Anlass für eine Neufassung des Jugendwohlfahrtsgesetzes von 1989. In mehreren Arbeitskreisen wurde im Frühjahr 2008 von FachexpertInnen mit aktiver Beteiligung der Kinderschutzorganisationen der Entwurf des neuen Kinder- und Jugendhilfegesetzes erarbeitet.
Die darin enthaltenen Qualitätsstandards hätten eine im Vergleich zu anderen Bereichen der öffentlichen Haushalte geringfügige Erhöhung der Ausgaben begründet. Mehrere Bundesländer drohten daraufhin den "Konsultationsmechanismus" - detaillierte Verhandlungen zwischen Bund und Ländern - auszulösen. In der Folge verhandelte Staatssekretärin Marek mit den Ländervertretern einen weiteren Entwurf. Dabei wurden alle Qualitätsverbesserungen entscheidend verwässert. Vom ersten Entwurf, der einen wichtigen Schritt für die Jugendwohlfahrt bedeutet hätte, ist nicht mehr viel übrig. Dadurch wird das geplante Kinder-und Jugendhilfegesetz zahnlos.
Für die Banken wurden innerhalb weniger Wochen Milliarden locker gemacht. Landesbehörden und Bundesministerium wollen jedoch für die Kinder in Österreich kein Geld in die Hand nehmen. Das neue Kinder-und Jugendhilfegesetz ist seit 2 Jahren in der Warteposition. Verbesserungen in der Jugendwohlfahrt dürfen aber nicht auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Die Plattform Kinder- und Jugendhilfegesetz fordert daher:
- Einheitliche Qualitätskriterien und Qualitätssicherung
- Vier-Augenprinzip bei der Gefährdungsabklärung
- Fortsetzung von Betreuungen auch über 18 Jahre hinaus
- Einheitliche Standards bei der Informationsweitergabe und interdisziplinären Kooperation, Nahtstellenmanagement
- Qualitätsmonitoring zur Umsetzung und Bericht ans Parlament
- Integrierung der UN Konvention über die Rechte des Kindes
Vortragende am Podium:
Ernst Berger, Österr. Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie Georg Dimitz, ÖGB/ GdGKMSfB/ BGA
Michael Gnauer, IG Chancengesetz
Gerald Herowitsch-Trinkl, DÖJ
Maria Moritz, Vorsitzende OBDS Österreich
Monika Pinterits, Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs Martin Schenk, Diakonie
Moderation:
Herbert Paulischin, Geschäftsführer OBDS Österreich
Auf Ihr Kommen freuen sich:
DÖJ-Dachverband Österr. Jugendwohlfahrtseinrichtungen, OBDS Österr. Berufsverband der SozialarbeiterInnen, Diakonie Österreich, Caritas Österreich, Österr. Berufsverband für Psychotherapie, Heilpädagogische Gesellschaft Österreich, Interessensgemeinschaft Chancengesetz, Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs, Österr. Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
PK: Fastenzeit in der Jugendwohlfahrt eingeläutet
Datum: 19.2.2010, um 10:00 Uhr
Ort:
Albert Schweitzer Haus Kapelle, 4. Stock
Schwarzspanierstrasse 13, 1090 Wien
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/7644
Rückfragen & Kontakt:
Dr. Ulrike Swennen-Schlick
Öffentlichkeitsarbeit OBDS
0664 423 22 54
uschlick.kommunikation@a1.net