Schwentner: Österreich muss Weltagrarbericht unterschreiben und konkrete Umsetzungsschritte in Angriff nehmen
Grüne: Weltagrarbericht zeigt, dass fundamentaler Wandel in der Landwirtschaft dringend notwendig ist
Wien (OTS) - Nach der gestrigen Veranstaltung der Grünen zur Landwirtschaft in Entwicklungsländern mit Franz Fischler, ehemaliger EU-Agrarkommissar, und Angelika Hilbeck, Mitautorin des Weltagrarberichts, fordert Judith Schwentner, entwicklungspolitische Sprecherin der Grünen: "Angelika Hilbeck hat mit ihrer Präsentation der Ergebnisse des Weltagrarberichts klar gezeigt, dass es einen fundamentalen Wandel in der Landwirtschaft braucht, um den Hunger weltweit zu bekämpfen. Der Bericht ist eigentlich eine Bankrotterklärung der bisherigen industriellen Agrarpolitik. Vom UN-Ziel einer Halbierung der Zahl der Hungernden bis 2015 sind wir weit entfernt."
Franz Fischler, so Schwentner, habe sich offen der Diskussion gestellt. "Selbst in der heiklen Frage der Gentechnik stellte er den Nutzen gegenwärtiger Technologien in Frage. Ich hoffe, dass er diese klare Position auch vor VertreterInnen der Industrie äußert."
Die entwicklungspolitische Sprecherin der Grünen fordert nun konkrete weitere Schritte der österreichischen Regierung: "Als Erstes muss Österreich den Weltagrarbericht unterzeichnen und ihn innerhalb und außerhalb Österreichs auf allen Ebenen bekannt machen. Dabei darf es aber nicht bleiben. Es müssen konkrete Schritte überlegt und in Angriff genommen werden, um das Agrarsystem auf Grundlage der Erkenntnisse des Berichts zu reformieren und ökologisch und sozial nachhaltig zu gestalten." Als konkreten Ansatzpunkt sieht Schwentner grundlegende Änderungen in der EU: "Der Fortgang der EU-Agrarpolitik nach 2013 wird jetzt verhandelt. Der Weltagrarbericht sollte dafür als Ausgangspunkt genommen werden. Begleitend dazu braucht es auch Mittel für eine begleitende Forschung, die lokal angepasste Wege für eine kleinteilige und nachhaltig agierende Landwirtschaft aufzeigen kann."
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