- 08.02.2010, 11:30:40
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Aktuelle Studie: Jugendliche gehen im Web zu freizügig mit Daten um
Safer Internet Day 2010

Wien (OTS) - Österreichs Jugendliche sind im Internet immer wieder
mit Beschimpfungen, unangenehmen Fotoveröffentlichungen und
Identitätsdiebstahl konfrontiert, von den Sicherheitseinstellungen
der Internet-Plattformen haben aber die wenigsten Jugendlichen
Ahnung. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die
Saferinternet.at und das Institut für Jugendkulturforschung zum Thema
"Online-Communities" durchgeführt haben. Anlässlich des Safer
Internet Day 2010 wurde das gemeinsam mit Microsoft Österreich
entwickelte Lehrmaterial rund um das Thema "Schutz der Privatsphäre"
präsentiert.
Online-Communities und Soziale Netzwerke wie Facebook und Co. sind
in den letzten Jahren fixer Bestandteil des Alltags geworden. Vor
allem Jugendliche nutzen diese Plattformen, um mit Freunden praktisch
rund um die Uhr in Kontakt zu sein. Dabei machen sie allzu oft
vertrauliche Informationen und Privates einem großen Personenkreis
zugänglich. Das führt immer öfter zu ernsthaften Problemen, derer
sich auch der Safer Internet Day 2010 besonders annimmt.
Die Initiative Saferinternet.at beauftragte das Institut für
Jugendkulturforschung mit einer großen Studie zum Thema
"Online-Communities" und wie diese von Österreichs Jugendlichen
genutzt werden. In persönlichen Interviews wurden 402 Jugendliche
zwischen 11 und 19 Jahren, die in Online-Communities aktiv sind, zu
ihrem Nutzungsverhalten, zu Problemen und zu den von ihnen
veröffentlichten Inhalten befragt.
68 Prozent der Befragten nutzen Online-Communities zumindest einmal
täglich
Die beliebtesten Internet-Communities der österreichischen
Jugendlichen sind Facebook, Netlog und MySpace. 68 Prozent nutzen sie
sogar mindestens einmal täglich. Zugegriffen wird hauptsächlich über
den Computer, bereits 25 Prozent greifen übers Handy zu.
Wie die Studie zeigt, sind die beliebtesten Online-Aktivitäten das
Verfolgen von Nutzer-Profilen und Fotoalben von Freunden und
Bekannten, Chatten, das Kommentieren von Beiträgen Dritter und die
Suche nach Musik.
Auch die Selbstdarstellung ist ein wichtiges Motiv von
Jugendlichen für die Nutzung von Communities: Gleich 86 Prozent
updaten ihr Online-Profil regelmäßig, 80 Prozent stellen auch Fotos
von sich und anderen online. Dabei neigt ein Viertel der Jugendlichen
laut Eigenangabe dazu, sich im Netz "besser" darzustellen, als es der
Realität entspricht.
Privatsphäre: Nur 14 Prozent wissen über Sicherheitseinstellungen
sehr gut Bescheid
Wie die Studie zeigt, ist den Jugendlichen der Schutz der
Privatsphäre zwar wichtig, allerdings gibt es durchaus Aufholbedarf
das Wissen über Sicherheitseinstellungen betreffend: Nur 14 Prozent
der Befragten geben an, sich damit sehr gut auszukennen. Ein für alle
Community-Mitglieder sichtbares Profil haben übrigens 35 Prozent der
Befragten.
Dazu Bernhard Jungwirth, Saferinternet.at Koordinator: "Diese
Werte haben uns sehr nachdenklich gemacht, da Jugendliche sich oft
nicht bewusst sind, wie offen all ihre Einträge oder Fotos bei
Facebook & Co. zugänglich sind. Hier ist definitiv bessere Aufklärung
notwendig, damit die Nutzer in der Lage sind, ihre Privatsphäre
wirksam zu schützen."
Beschimpfungen, unangenehme Fotos und Identitätsdiebstahl häufige
Probleme in Internet-Communities
Viele Jugendliche haben in Sozialen Netzwerken bereits unangenehme
Erfahrungen gemacht: 34 Prozent der Befragten geben an, dass Freunde
in Communities schon einmal beschimpft wurden, je 23 Prozent wurden
"blöd angemacht" oder haben erlebt, dass Unwahrheiten über sie
verbreitet wurden.
Immerhin jeder fünfte Jugendliche (20 Prozent) hat zumindest
einmal Fotos von sich im Internet entdeckt, deren Veröffentlichung
ihm unangenehm war. 18 Prozent geben an, dass ihre Nutzerprofile
gehackt und von anderen mutwillig verändert wurden, 15 Prozent
berichten, dass jemand anderer ihre Online-Identität angenommen hat
und 12 Prozent haben Nacktfotos geschickt bekommen.
Mehr als ein Drittel weiß, dass Einträge in Communities einmal
Probleme bereiten könnten
Bereits mehr als einem Drittel (36 Prozent) der Befragten ist
bewusst, dass in den Communities veröffentlichte Inhalte in Zukunft
Probleme bereiten könnten. Als Beispiele für potenziell
problematische Inhalte werden vor allem Fotos genannt (Partyfotos,
Fotos von politischen Aktivitäten, freizügige Fotos, etc.).
Dazu Jungwirth: "Jugendliche können oft schwer einschätzen, welche
Inhalte ihnen später einmal zum Verhängnis werden können. Genau hier
setzt Saferinternet.at an, indem wir sehr gezielt daran arbeiten, das
Bewusstsein zu schärfen, welche Informationen im Netz nichts verloren
haben - denn das Internet vergisst nicht. Wir fordern auch, dass
diese Thematik endlich in den Lehrplänen Einzug hält."
Aktuelles Unterrichtsmaterial: "Schutz der Privatsphäre" und
Video-Reihe
Um Lehrende bei der Vermittlung des komplexen Themas zu
unterstützen, wurde ein neues Saferinternet.at-Schulpaket mit dem
Titel "Schutz der Privatsphäre" herausgegeben. Entwickelt wurde das
Unterrichtspaket auf Initiative von Saferinternet.at, Microsoft
Österreich und erfahrenen Lehrenden in Zusammenarbeit mit dem
Bundeskanzleramt und der Datenschutzkommission. Es steht ab sofort
kostenlos zur Verfügung. Für den Einsatz im Unterricht werden
Kopiervorlagen, Arbeitsblätter, Übungen, Reflexionsfragen und
weiterführende Links angeboten. Die Unterlagen richten sich vor allem
an Lehrende der Sekundarstufe 1, bieten aber Unterstützung für alle
Altersgruppen.Bestellen oder downloaden kann man das neue Schulpaket
entweder unter www.saferinternet.at/broschuerenservice oder per
E-Mail (office@saferinternet.at).
Für die Zielgruppe der 9- bis 13-Jährigen hat Saferinternet.at
auch fünf Videos mit dem Titel "Die Bit & Byte Show" produziert. Zu
finden sind die Videos ab sofort unter www.saferinternet.at/videos.
Safer Internet Day 2010: Jugendforum "Think before you post"
Anlässlich des Safer Internet Day 2010 findet am 9. Februar 2010
unter dem Motto "Think before you post" eine Kick-off-Veranstaltung
statt. Rund 100 Schüler und Lehrende werden in einem von
Saferinternet.at und Telekom Austria veranstalteten Jugendforum über
die Privatsphäre im Internet, die Nutzung von Online-Communities und
Selbstdarstellung im Internet diskutieren. Weitere Termine des
Jugendforums sind bereits in Planung.
Zudem startet am 9. Februar ein europaweites Online-Quiz. Unter
www.sid2010quiz.org können 9- bis 15-Jährige ihr Wissen zur sicheren
Internetnutzung testen.
Jahresschwerpunkte Saferinternet.at 2010
Im Jahr 2009 wurden mehr als 200 Workshops und Vorträge in ganz
Österreich abgehalten. Für das Jahr 2010 hat sich die Initiative
Saferinternet.at wieder viel vorgenommen: Neben den laufenden
Aktivitäten, die von Weiterbildungsangeboten für Lehrende bis hin zur
Erstellung von Informationsmaterialien und Beratungstätigkeit
reichen, ist ein neues Schulpaket zum Thema "Handy in der Schule"
geplant. Um auch Kinder unter 10 Jahre mit dem Medium Internet
vertraut zu machen, wird es vermehrt Aktionen für Volksschulen geben.
Zudem wird die Veranstaltungsoffensive mit Workshops an Schulen
weiter ausgebaut.
Über Saferinternet.at
Saferinternet.at unterstützt Internetnutzer bei der sicheren
Nutzung des Internet und liefert hilfreiche Tipps und Hilfestellungen
zu Themen wie Jugendschutz, Computerspiele, Schutz der Privatsphäre,
Cyber-Mobbing, Online-Shopping, Virenschutz, Phishing, Chats und
Medienerziehung. Die Initiative wird vom Österreichischen Institut
für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) in Kooperation mit dem
Verband der Internet Service Providers Austria (ISPA) koordiniert und
in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand, NGO's und der Wirtschaft
umgesetzt. Die Finanzierung erfolgt durch das "Safer Internet
Programm" der EU-Kommission (GD Informationsgesellschaft & Medien),
das Bundeskanzleramt, Ministerien und Sponsoren aus der Wirtschaft
wie Microsoft Österreich, Telekom Austria TA AG und eBay.
Detaillierte Informationen zu allen Aktivitäten von Saferinternet.at
gibt es unter www.saferinternet.at. Zudem ist Saferinternet.at auf
Facebook (http://www.facebook.com/saferinternetat), Twitter
(http://twitter.com/saferinternetat) und auf YouTube
(http://www.youtube.com/saferinternetat) zu finden.
Weitere Bilder unter:
http://pressefotos.at/m.php?g=1&u=38&dir=201002&e=20100208_i&a=event
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
ÖIAT
Mag. Bernhard Jungwirth, M. Ed.
Tel: +43-1-595 2112
E-Mail: jungwirth@oiat.at
http://www.oiat.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/6022
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