E-Control: Gasnetztarife trotz hoher Investitionen und rückläufigem Gasabsatz nur geringfügig gestiegen
Per 1. Jänner 2010 werden die Netznutzungsentgelte durch eine Novelle der Gas-Systemnutzungstarife-Verordnung (GSNT-VO 2008 Novelle 2010) angepasst
Wien (OTS) - Die Rahmenbedingungen für die
Gas-Netznutzungsentgelte sind für das heurige Jahr als ungünstig zu bezeichnen. Einerseits liegt die Inflation mit 3,1395% mit den letzten Jahreswerten überdurchschnittlich hoch. Die Kosten für Brenngas sind ebenfalls deutlich gestiegen. Die langfristige Planung sieht notwendige, zusätzliche Kapazitäten im Übertragungsnetz vor -auch dies führt zu deutlichen Kostensteigerungen im Sinne einer sicheren Versorgung. Als größter Effekt hat sich die Investition in die Südschiene mit rund 14 Mio. Euro durchgeschlagen.
Zusätzlich zu den ungünstigen Rahmenbedingungen wurde die Regulierungsbehörde mit einem Mengenrückgang von rund 2,1 % konfrontiert. "Trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen, sowie der Berücksichtigung des Investitions- und Betriebskostenfaktors ist es uns gelungen, die durchschnittliche Tariferhöhung auf lediglich 5,1 % zu begrenzen.", so Walter Boltz, Geschäftsführer der Energie-Control GmbH. Und weiter: "Seit Beginn der Liberalisierung des österreichischen Gasmarktes im Oktober 2002 konnten wir die Kosten um mehr als 9 % bzw. um über 50 Mio. Euro senken."
Investitionen tragen zu Versorgungssicherheit bei
Gerade in Hinblick auf die Gaskrise im letzten Winter hat die Regulierungsbehörde ihren Kurs beibehalten, für Unternehmen eine investitionsfreundliche Umwelt zu gestalten. Der Investitions- und Betriebskostenfaktor ist - wie in der Stromregulierung - für die Anerkennung der Investitionen eingeführt worden. Für Ausbauinvestitionen werden im Rahmen der Kostenbasis Abschreibungen sowie Kapitalkosten berücksichtigt. Unter Ausbauinvestitionen werden einerseits Erweiterungen des Netzes sowie andererseits für die Versorgungssicherheit wesentliche Investitionen, wie jene in Donaudüker sowie in die Sanierung von PVC-Rohrleitungen und Graugussleitungen, verstanden. Die Berücksichtigung der höheren Kapitalkosten erfolgt nur, wenn die entsprechenden Nachweise durch die Unternehmen erbracht werden können.
Weiters werden für ausgewählte Projekte der Netzebene 1 (Ausbau Südschiene) während der Bauphase angemessene Fremdkapitalzinsen in Anlehnung an die Ermittlung der Finanzierungskosten für die jeweils bekannten Zahlungsflüsse des laufenden, sowie die des kommenden Jahres kalkulatorisch berücksichtigt und fließen in die Tarifermittlung ein. Durch die kalkulatorische Berücksichtigung der Werte wird jedenfalls das Risiko für die Netzbetreiber minimiert und die Vorfinanzierung durch das Unternehmen gewährleistet.
Auch im nächsten Jahr werden die Tarif- und Kostenprüfungen durch hohe Investitionen in das Übertragungsnetz und durch die voraussichtlich geringeren Abgabemengen im Jahr 2009 (Basis für die Tarife 2011) gekennzeichnet sein. "Wir werden alles daran setzen, im nächsten Jahr die Tarifsteigerungen weiter einzudämmen.", so Boltz abschließend.
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