• 17.09.2009, 17:41:45
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Papstmesse in Brünn: Gedenken auch NS-Märtyrerin Sr. Restituta

Brünner Bischof Cikrle gab am Donnerstag Details zum Besuch Benedikts XVI. in der mährischen Metropole bekannt

Prag, 17.09.2009 (KAP) Bei der Papstmesse am Sonntag, 27. September,
auf dem Gelände des Flughafens Brünn-Turany wird auch der
NS-Märtyrerin Sr. Restituta Kafka sowie des heiligen Klemens Maria
Hofbauer gedacht werden. Die beiden für Österreich so bedeutenden
Glaubenszeugen stammen aus der Diözese Brünn. Ihre Biografien finden
sich auch im Feierheft zur Papstmesse, das zusammen mit den Brünner
Gastgeschenken für Benedikt XVI. am Donnerstag bei einer
Pressekonferenz von Diözesanbischof Vojtech Cikrle vorgestellt
wurde. Johannes Paul II. hatte Sr. Restituta im Juni 1998 in Wien
seliggesprochen.

Bischof Cikrle berichtete, dass die spirituelle Vorbereitung auf den
Papstbesuch jetzt im Mittelpunkt stehe. In den Brünner Kirchen wird
eine Novene abgehalten; ein Hirtenbrief wurde veröffentlicht,
täglich wird seit kurzem an Interessierte ein SMS mit einem Wort des
Papstes aus seinen Predigen oder Enzykliken verschickt.

Mehr als 200.000 Gläubige aus allen Teilen der Tschechischen
Republik, der Slowakei und aus der Erzdiözese Wien werden zur
Papstmesse in Brünn erwartet. Das Gelände wird bereits um 4 Uhr früh
geöffnet. Um 6.45 Uhr beginnen dann die von den verschiedenen
kirchlichen Gemeinschaften gestalteten Andachten zur Einstimmung auf
den Gottesdienst mit Benedikt XVI.

Die Ankunft des Papstes, der mit dem Flugzeug aus Prag kommt, soll
um 9.20 Uhr erfolgen. Benedikt XVI. fährt dann mit dem Papamobil
durch die einzelnen Sektoren des Feiergeländes; um 10 Uhr beginnt
der Gottesdienst.

Zeugnisse des ostkirchlichen Erbes Mährens

Bei der Messe werden dem Papst auch vier Geschenke überreicht, die
bei der Pressekonferenz vorgestellt wurden. Es handelt sich um ein
"großmährisches" Silberkreuz, eine Wenzel-Skulptur, einen goldenen
Messkelch und eine Patene. Das Silberkreuz mit einer in
Priestergewand gekleideten Christusfigur ist eine Nachbildung der
ältesten Christusdarstellung im Gebiet der Westslawen. Das Original
wurde im Zuge der Ausgrabungen in Mikulcice an der March gefunden.

Mikulcice war zur Zeit des Großmährischen Reiches ein Fürstensitz.
Davon geben u.a die Fundamente einer dreischiffigen Basilika aus dem
9. Jahrhundert Zeugnis. Es wird angenommen, dass die beiden
Slawenapostel Cyrill und Method - von Johannes Paul II. zu Patronen
Europas erhoben - in Mikulcice wirkten.

Bischof Cikrle erinnerte vor diesem Hintergrund an das ostkirchliche
Erbe Mährens. Er selbst trägt eine Kopie des Mikulcice-Kreuzes als
Pektorale. Der Papst erhält eine Silberkopie, die in eine als Buch
gestaltete Schatulle gelegt ist. Der Buchdeckel zeigt den Grundriss
der dreischiffigen Basilika von Mikulcice.

Vom Präfekten der Region Jiromoravskeho Kraje, Michal Hasek, erhält
Benedikt XVI. eine 85 Zentimeter hohe Holzskulptur des
böhmisch-mährischen Landespatrons Wenzel überreicht. Das moderne
Kunstwerk stammt vom Brünner Bildhauer Jiri Netik. Werke Netiks
werden im November im Vatikan ausgestellt; eine Papstaudienz für
Präfekt Hasek und den Künstler ist vorgesehen.

Kelch und Patene wiederum sind ein Geschenk der Stadt Brünn und
stammen aus der Werkstatt von Jaromir Gargulak. Der Kelchstiel ist
aus Goldgeflecht gefertigt und symbolisiert nicht nur die
Dornenkrone, sondern auch das Martyrium der Kirche in der
Tschechoslowakei von 1948 bis 1989.

Der Papst besucht vom 26. bis 28. September Tschechien. Auf dem
Programm seiner 13. Auslandsreise stehen die Hauptstadt Prag, Brno
(Brünn) und Stara Boleslav (Altbunzlau). Während des rund
55-stündigen Aufenthalts wird Benedikt XVI. bei Gottesdiensten und
offiziellen Begegnungen rund zehn Ansprachen und Grußworte halten.

(ende)
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