- 17.07.2009, 15:42:51
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Mindestsicherung: Caritas will Ende der "Ankündigungspolitik"
Statistik der Hilfsorganisation zeigt deutlichen Anstieg bei Essensausgaben in Obdachlosenzentren - Spendenbedarf steigt
Wien, 17.07.2009 (KAP) Immer mehr Menschen in Österreich geraten in
eine soziale Notlage und müssen zum Überleben die Einrichtungen von
Hilfsorganisationen in Anspruch nehmen. Der Wiener
Caritas-Generalsekretär Werner Binnenstein-Bachstein hat angesichts
dieser Entwicklung am Freitag die Politik zum Handeln aufgerufen. In
einer Aussendung fordert er von der Bundesregierung ein Ende der
"Ankündigungspolitik" bei der Einführung der geplanten
bedarfsorientierten Mindestsicherung. "Es ist schon lange genug
geredet worden", stellte Binnenstein-Bachstein fest.
Die Caritas verweist dabei auf Zahlen aus dem Sozialministerium,
wonach die Mindestsicherung - sie soll nach derzeitigem Stand mit 1.
Jänner 2010 eingeführt werden - konkrete Hilfe für rund 270.000
Menschen in Österreich bringen würde. Die Caritas-Statistik
verzeichnete bereits im Vorjahr einen deutlichen Anstieg bei
Essensausgaben in Obdachlosenzentren. Immer mehr Menschen könnten
sich die grundlegendsten Dinge wie Lebensmittel nicht mehr leisten,
warnt die Caritas. In der Wiener Obdachloseneinrichtung "Gruft"
wurden zum Beispiel im Jahr 2000 60.500 Mahlzeiten an hilfesuchende
Menschen ausgegeben, im Vorjahr waren es bereits 82.300 Mahlzeiten.
Auch das Tageszentrum St. Josef der Caritas in Wien-Währing hatte im
Vorjahr einen zehnprozentigen Anstieg bei den Mittagessen für
bedürftige Menschen zu verzeichnen. Nach der fälligen Renovierung
des Hauses reagiert die Caritas auf den steigenden Bedarf mit
erweiterten Öffnungszeiten. Ab sofort hat das Tageszentrum statt nur
an fünf Tagen an allen sieben Tagen der Woche geöffnet.
Weil mit der zunehmenden Armut auch der Finanzierungsbedarf für
Hilfseinrichtungen steigt, bittet die Caritas um Spenden. "Gerade in
der Wirtschaftskrise braucht es neben staatlichen Konjunkturpaketen
auch eine neue Kultur der Solidarität", hofft Generalsekretär
Binnenstein-Bachstein auf die Hilfsbereitschaft der Menschen.
(Spnden: Kto. Nr. PSK 7.700.004, BLZ 60.000).
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