- 15.07.2009, 12:22:12
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Hofer: Scheidungsanwalt für Kinder in Obsorgeverfahren viel zu kleiner Schritt!
Kinderseelen bleiben weiter in Händen bezahlter Experten statt bei leiblichen Eltern
Wien (OTS) - "Generell ist natürlich alles zu begrüßen was dem
Kindeswohl dienlich ist und zur Deeskalation von Scheidungskriegen
führt, wie etwa der Scheidungsanwalt für Kinder in
Scheidungsverfahren", meint FPÖ-Vizebundesparteiobmann NAbg Norbert
Hofer, auch Sprecher der Plattform Trennungsopfer. "Mir stellt sich
aber schon die Frage, ob es nicht klüger wäre, das Problem bei der
Wurzel zu packen und endlich ein modernes, verantwortungsbewusstes,
Kind-zentriertes Scheidungsrecht in Form einer verpflichtenden
gemeinsamen Obsorge - wie es in der Schweiz, Deutschland und Dänemark
bereits gut funktioniert - einzuführen."
Anstatt immer mehr bezahlte Berufsgruppen um die Hauptleidtragenden
in einem Scheidungsverfahren, die Kinder, zu scharen, die sich mit
deren Leid beschäftigen sollen, würden in vielen Fällen die besten
Helfer, nämlich die leiblichen Eltern, so weit wie möglich von ihren
Kindern ferngehalten. Die FPÖ habe diesbezüglich, im Zuge des
Familienrechts-Änderungsgesetz 2009, wieder einmal einen
Entschließungsantrag zur gemeinsamen Obsorge eingebracht, der von den
Regierungsparteien jedoch wieder abgelehnt wurde.
Norbert Hofer: "Einmal mehr zeigt sich, dass die FPÖ offenbar die
einzige familienorientierte Partei in diesem Lande ist, bei der auch
Trennungskinder und Trennungseltern eine Lobby vorfinden. Denn aus
unserer Sicht bleibt eine Familie auch nach einer Trennung - wenn
auch unter anderen Voraussetzungen - eine Familie. Eine Scheidung und
Trennung sind für alle Beteiligten, aber besonders für Kinder ein
kritisches Lebensereignis. Auch wenn sich Partner trennen, bleiben
sie aber trotzdem Eltern. Trotz aller mit einer Scheidung verbundenen
Schwierigkeiten, rechtfertigten nur schwerwiegende Gründe, die dem
Kindeswohl eindeutig entgegenstehen, einen Entzug der Obsorge."
Hofer abschließend: "Gerade weil Kinder geschiedener Eltern in mehr
als einer Familienwelt leben müssen, sollen sie wissen, dass Mutter
und Vater ihre Eltern bleiben, auch wenn die Ehe endet. Deshalb kann
aus meiner Sicht die Einführung eines Scheidungsanwaltes für Kinder
nur ein kleiner Schritt zur Verbesserung der tristen Situation im
österreichischen Scheidungsalltag sein, der sich obendrein erst
bewähren wird müssen. Zu dem wirklich großen Schritt, einer
verpflichtenden gemeinsamen Obsorge, die sich bereits in vielen
Europäischen Ländern bewährt hat, fehlt der Justizministerin offenbar
der Mut oder die nötige Weitsicht."
Rückfragehinweis:
FPÖ
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