- 26.05.2009, 11:23:39
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Pirklhuber: EU-Agrarminister versagen bei aktuellem Milchmarkt-Desaster
Maßnahmen greifen zu kurz - Überproduktion bei Milch muss gestoppt werden
Wien (OTS) - "Die von Bundesminister Berlakovich gepriesenen
Maßnahmen zur Lösung der Milchkrise sind leider nicht geeignet, den
europäischen Milchmarkt nachhaltig zu sanieren", kommentiert der
Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber die Ergebnisse
des Agrarministerrats in Brüssel.
"Die Milchmarktpolitik muss grundsätzlich geändert werden. Wir
fordern eine aktive Milchmengensteuerung in der Hand der
Milchbäuerinnen und -Bauern und nicht der Milchindustrie. Die
geplante schrittweise Ausweitung der Quote muss umgehend beendet
werden, um den Markt dauerhaft zu entlasten und die Überproduktion
bei Milch zu stoppen. Nur wenn die Milchmenge an den tatsächlichen
Bedarf angepasst wird, kann ein kostendeckender und fairer Preis
erreicht werden. Mittelfristig muss es Ziel der Agrarpolitik sein
bäuerliche Liefer- und Produktionsrechte an die betriebliche
Futterbasis zu koppeln. Wir wollen keine agrarindustrielle
Milcherzeugung mit Millionen Tonnen von importierten
Gentech-Futtermitteln, sondern Milch aus bäuerlichen
Grünland-Betrieben, die kreislauforientiert wirtschaften", fordert
Pirklhuber.
Pirklhuber kritisiert erneut, dass die Agrarminister an der Krise
schuld seien, weil sie die schrittweise Ausweitung der Milchquote und
ihr Auslaufen im Jahr 2015 beschlossen hatten. "Die EU-Agrarminister
haben die Milchbetriebe sehenden Auges in diese Existenzkrise
geführt, um der Industrie zu dienen und Exportmärkte zu erobern." Der
nunmehr beschlossene Ankauf und die Einlagerung von Butter und
Magermilchpulver(Intervention) sowie die Exporterstattungen sind
untaugliche Rezepte von vorgestern. "Das Vorziehen des
Auszahlungstermins von Prämien und Ausgleichszahlungen ist zwar
positiv zu vermerken, ist jedoch wenn überhaupt nur eine kurzfristige
Überbrückungsmaßnahme und nicht geeignet, die schwere Existenzkrise
der Milchbetriebe dauerhaft zu lösen", so Pirklhuber und weiter: "Das
in Kürze neu gewählte EU-Parlament wird nach Inkrafttreten des
EU-Reformvertrages auch im Agrarbereich die volle Mitentscheidung
bekommen. Damit lebt die Chance, dass eine echte Reform der
EU-Milchmarktpolitik im Interesse der Bäuerinnen und Bauern als auch
der KonsumentInnen auf Schiene kommt."
Rückfragehinweis:
Die Grünen, Tel.: +43-1 40110-6697, presse@gruene.at
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