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Grillitsch: Weg aus der Milchkrise führt über Reformen

Sofortmaßnahmen auf Basis neuer Marktordnung gefordert

Kobenz (OTS) - Auswege aus der gegenwärtigen Krise der europäischen und heimischen Milchwirtschaft suchten heute die Teilnehmer eines gesamtösterreichischen Milchkongresses, zu dem der Österreichische Bauernbund nach Kobenz bei Knittelfeld in der Steiermark geladen hatte. Gefordert wurde die weitere Auszahlung der EU-Direktzahlungen auch für die Zeit nach 2013. Statt der auslaufenden Milchmengenregelung sollen privatwirtschaftliche Lieferverträge für Abnahmesicherheit sorgen. Schließlich und endlich wurde die Einrichtung einer Milchreformkommission vorgeschlagen. Sie soll Konzepte und Maßnahmen zur Optimierung der Molkereistruktur in Österreich ausarbeiten.

SPÖ soll Blockade beenden

Der Bauernbund fordert in der jetzigen, besonders schwierigen Situation Sofortmaßnahmen für die Milchbauern. Dazu zählt der umgehende Beschluss des Marktordnungsgesetzes im Parlament, wodurch der EU-Gesundheitscheck der Gemeinsamen Agrarpolitik umgesetzt werden kann. Bauernbundpräsident Fritz Grillitsch forderte die SPÖ auf, ihre "Blockade der Marktordnung zu beenden". "Dann kann auch das EU-Milchkonjunkturpaket wirksam werden", so Grillitsch. Der Bauernbund will weiters Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Verbesserung der Einkommenssituation der Bauern durch mehr überbetriebliche Kooperationen und Zuverdienstmöglichkeiten im ländlichen Raum forcieren.

Über Strukturen diskutieren

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Gerhard Wlodkowski, verteidigte noch einmal den Beschluss der Bauernvertreter, die Landwirte aufzufordern, über eine kurze Zeit solidarisch weniger Milch an die Molkereien zu liefern, um den starken Druck vom Markt zu nehmen. "Trotzdem müssen wir den Druck auf Brüssel erhöhen und Verbündete für unsere Politik suchen", so Wlodkowski. "Aber auch die Strukturen im österreichischen Molkereiwesen müssen diskutiert werden."

Alle müssen Beitrag leisten

Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich warnte vor einer Radikalisierung innerhalb der Bauernschaft sowie gegenüber den milchverarbeitenden und den Handelsbetrieben und appellierte an alle, die Zeit zu nutzen und eine sehr ernsthafte Diskussion zu führen. "Es müssen alle Beteiligten ihren Beitrag leisten", betonte Berlakovich.

Regional positioniert und gentechnikfrei

Zum Abschluss des Kongresses drängte Grillitsch noch einmal auf die Schaffung privatwirtschaftlicher Formen der Milchmengensteuerung und forderte eine verstärkte überregionale Kooperation der Molkereien. Regionale Positionierung und gentechnikfreie Produktion sollen den Wettbewerbsvorteil der heimischen Position sichern. Von der Milchreformkommission, in die die Landwirtschaftskammer und Raiffeisen eingebunden werden sollen, erwartet sich Grillitsch "konkrete Reformschritte - so rasch als möglich".
(Schluss)

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