• 22.04.2009, 10:01:35
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Filmindustrie: Budgetinjektion für den Film

Notwendige Kur für die österreichische Filmwirtschaft, aber keine nachhaltige Sanierung

Wien (PWK296) - Die mit der Budgetrede des Finanzministers Josef
Pröll nun offizielle Erhöhung des Budgets der Bundesmittel für den
österreichischen Film (Euro 12,5 Mio. auf Euro 15,57 Mio. 2009 /16,57
Mio. 2010 für das ÖFI und von Euro 7,5 Mio. auf Euro 13,5 Mio. 2009
für den Fernsehfilmförderungsfonds der RTR) wird von der
Filmwirtschaft als dringend notwendige Budgetinjektion begrüßt. Zwar
hätte die österreichische Filmwirtschaft auf eine antizyklische
Politik in dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation und ein
Erreichen der im Regierungsübereinkommen genannten Budgetzahlen (Euro
20 Mio. ÖFI, Euro 15 Mio. FFA) bereits 2009 gehofft - für 2010 auch
dringend erwartet; mehr war offensichtlich derzeit realistisch nicht
umsetzbar.

"Frau Bundesministerin Claudia Schmied ist für ihren Einsatz trotz
Mehrfrontenbudgetkonflikten ebenso zu danken, wie Finanzminister
Pröll für die signifikante Erhöhung der Mittel des Fernsehfilmfonds
Austria", merkt Danny Krausz, Obmann des Fachverbandes der Film- und
Musikindustrie, an. "Im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen ist die
Filmwirtschaft uneingeschränkt "zur Mehrarbeit" bereit. Die Politik
müsse nur jene Weichenstellungen setzen, die die Weiterführung der
gerade so glanzvollen Erfolge - vom Oscar bis zur Verdreifachung des
österreichischen Kinomarktanteils - ermöglicht."

Umso wichtiger sei es jetzt aber, dass diese Erhöhungen kein
Feigenblatt für den ORF sind, seine öffentlich rechtlichen Pflichten
auf die Förderungen "auszulagern". Der ORF ist via
Film-/Fernsehabkommen weiterhin ein wichtiger Partner der
Kinofilmproduktion. Derzeit liegen aus den Mitteln des
Film-/Fernsehabkommens noch gerade >Euro 50.000,-- für 2009 im
ÖFI-Topf 2009. 2010 wurde bereits eine Reduktion auf 50 %
angekündigt. Der ORF kündigt damit schrittweise seine Partnerschaft
mit der Filmwirtschaft auf.

"Die nun bereits kursierenden Entwürfe zur einer Novellierung des
ORF-Gesetzes reagieren in keiner Weise auf diese Notsituation," so
Danny Krausz. "Der ORF muss noch 2009 verpflichtet werden, die aus
Budgetnöten vorgenommenen Kürzungen für die Produktion
österreichischer Programme 2009 (minus Euro 20 Mio.) und 2010 (minus
Euro 25 Mio.) zurückzunehmen, um wenigstens den Stand von 2008
erhalten zu können. Die Fortführung des Film-/Fernsehabkommens
inklusive der Aufstockung des entsprechenden Betrags auf jedenfalls
Euro 10 Mio. ist gesetzlich sicherzustellen." Eine ORF-Gesetznovelle,
die offensichtlich auf nichts anderes abzielt, als die
Geschäftsführung des ORF auszutauschen, könne keine Antwort auf die
jahrelangen Diskussionen um den öffentlich rechtlichen Auftrag und
das Verhältnis der nationalen Filmwirtschaft zum größten
Auftragsproduzenten des Landes sein. Die verpflichtende
Investitionsquote in die heimische Programmproduktion muss kommen!

Es ist auch erforderlich, dass die großen regionalen
Filmförderstellen und die Bundesförderung des Österreichischen
Filminstituts miteinander bestmöglich kooperieren, um
sicherzustellen, dass die öffentlichen Mittel - seien sie nun
regionale- oder Bundesmittel - so sinnvoll akkordiert werden, dass
die in der Pipeline befindlichen Filmproduktionen voll finanziert
realisiert werden können. Alles Andere wäre in dieser letztlich für
die Filmwirtschaft krisenhaften Situation kontraproduktiv und
unverständlich. (us)

Rückfragehinweis:

Dr. Werner MÜLLER
   Fachverband der Audiovisions- und Filmindustrie
   Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
   T: +43 (0)5 90 900-3010
   F: +43 (0)5 90 900-276
   E-Mail: mueller@fafo.at
   www.fafo.at

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