• 24.03.2009, 12:40:59
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"Menschliches Leben darf nicht verzweckt werden"

Stellungnahme von "Familien-Bischof" Klaus Küng zum Mehrheitsvotum der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt

St. Pölten, 24.3.09 (KAP) "Menschliches Leben darf auch in seinem
Anfangsstadium nicht verzweckt werden", betonte "Familien-Bischof"
Klaus Küng - der in der Österreichischen Bischofskonferenz für
bioethische Fragen zuständig ist - am Dienstag zum Mehrheitsvotum der
"Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt" in Sachen embryonale
Stammzellenforschung. Aus der ethischen Überzeugung, dass
menschliches Leben vom ersten Augenblick seiner Existenz an
schützenswert ist, ergebe sich ein "klares Nein zur embryonalen
Stammzellenforschung". Das Minderheitsvotums - das eine
Stichtagsregelung zum Import von embryonalen Stammzellen vorsieht -
sei als "politischer Kompromiss" zu sehen.

Bischof Küng erinnerte an die Stellungnahme der
Frühjahrsvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz im
März 2008. Damals hätten die Bischöfe daran erinnert, dass im Bereich
der Stammzellenforschung mit dem Nachweis pluripotenter Stammzellen,
die direkt aus Zellen geborener Menschen gewonnen werden können
(induzierte pluripotente Stammzellen/iPS), eine völlig neue Situation
entstanden sei. Ein Rückgriff auf embryonale Stammzellen - zu deren
Gewinnung menschliches Leben getötet werden muss - sei mit den
Erfordernissen der Forschung nicht mehr begründbar. "Diese
Stellungnahme der Österreichischen Bischofskonferenz gilt auch
jetzt", so Bischof Küng.

Die österreichischen Bischöfe hätten im Vorjahr festgestellt, dass
die Tötung menschlicher Embryonen zur Gewinnung embryonaler
Stammzellen mit der Menschenwürde und dem von der Staatengemeinschaft
anerkannten und geschützten Menschenrecht auf Leben unvereinbar sei.
"Daran halten wir uns auch nach dem Mehrheitsvotum der
Bioethikkommission", betonte der St. Pöltner Bischof. Die
Verantwortlichen in Staat, Wissenschaft und Industrie sollten alles
daran setzen, im Interesse der Patienten die heute schon
erfolgreichen Therapien mit ethisch unproblematischen adulten
Stammzellen weiter auszubauen sowie die Rolle der österreichischen
Grundlagenforschung im Bereich der induzierten pluripotenten
Stammzellen zu stärken.

Bischof Küng erinnerte im "Kathpress"-Gespräch auch daran, dass der
neue Mehrheitsbeschluss der Bioethikkommission wieder auf die
Fragwürdigkeit des Wegs der "In-vitro-Fertilisation" verweise: "Bei
allem Verständnis für den berechtigten Kinderwunsch muss man sagen,
dass die 'Produktion' von 'überzähligen' Embryonen und die Frage nach
ihrer 'Verwendbarkeit' zeigt, dass der Weg der
'In-vitro-Fertilisation' von Anfang fragwürdig war und bleibt".
(ende)
K200902915
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