• 24.03.2009, 11:17:01
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Grüne Wien zu Laskas Erbe: Sieben Großbaustellen belasten Wien

Vassilakou: Schule, Schulsanierungen, Schulsozialarbeit, Kindergarten, Pratervorplatz, Jugendwohlfahrt, Breitensport

Wien (OTS) - Die zurückgetretene Vizebürgermeisterin und
Stadträtin Grete Laska, hinterlässt ein schweres Erbe für die Stadt.
Die Grünen Wien legen jetzt eine Sammlung der sieben Großbaustellen
vor, die Laska ihrem Nachfolger Christian Oxonitsch überlassen hat.
"Die politische Bilanz über die Amtsperiode Laskas fällt leider
katastrophal aus. Häupl hat viel zu lange zugesehen, wie Laska so
wichtige Anliegen wie Schule, Kinderbetreuung oder Sport nicht
bearbeitet beziehungsweise schubladisiert hat. Hier hat die Stadt
massiven Nachholbedarf", so die Klubobfrau der Grünen Wien, Maria
Vassilakou. "So geriet auch die Gestaltung des Pratervorplatzes unter
Laska zum völligen Debakel, das die Stadt letztendlich rund 50
Millionen Euro gekostet hat."

Der Liste der sieben Laska-Großbaustellen:

1. Schule:
Es wird in Wien immer schwerer die richtige Volksschule zu finden.
Unter Laska hat sich dieses Problem massiv verschärft, ihre Politik
hat den Zulauf zu Privatschulen verstärkt. Viele Eltern fliehen aus
jenen Schulregionen, in denen besonders viele Kinder mit
Migrationshintergrund sind, weil es Laska nicht gelungen ist, diese
Standorte durch verstärkten Ressourceneinsatz zu attraktivieren. Der
Einstieg in ein Zeitalter der ganztägigen Schulen wurde verpasst, nur
wenige Schulen verfügen über das notwendige räumliche Angebot, um auf
hohem Niveau ganztägig betrieben werden zu können. Es wird
improvisiert, an vielen Schulen ist der ganztägige Aufenthalt für die
Kinder eine echte Zumutung gekennzeichnet durch Platzmangel. Die
Kinder können sich weder zurückziehen noch austoben. Durch die
massiven Einsparungen ab September 2000 ist das kulturelle und
sportliche Nachmittagsangebot dürftig und oft nur für Kinder
erreichbar, deren Eltern Geld haben. Laska hat für die Kinder aus
sozioökonomisch benachteiligten Familien nichts getan. Aus den immer
wieder vorgebrachten Vorwürfen nach PISA, dass in Österreich die
Herkunft entscheidend sei für den Erfolg in der Schule, hat Laska
keine Konsequenzen gezogen. Es gibt keine speziellen Programme und
Investitionen zu Gunsten dieser Kinder. Auch der muttersprachliche
Unterricht, der allen wissenschaftlichen Untersuchungen zu Folge viel
bringen würde, wurde von Laska eingeschränkt.

2. Schulsanierungen
Der schlechte bauliche Zustand vieler Schulen, das Aufstellen
zahlreicher Containerklassen, die von einer Not- zur Dauerlösung
wurden, kennzeichnen die gesamte Periode Laska. Das Sanierungspaket
zeigt das ganze Ausmaß der jahrzehntelangen Verwahrlosung.

3. Schulsozialarbeit
Schulsozialarbeit reduziert hohe Folgekosten im Bereich Gewalt,
Vandalismus, Sucht, Kriminalität und psychische Erkrankungen..Von
1999 bis 2002 gab es im 17. Bezirk ein EU-Pilotprojekt mit dem Titel
"Schulsozialarbeit an Schulen mit hohem Anteil an eingeschulten
MigrantInnen im Ballungszentrum". Obwohl sich alle Beteiligten für
eine Fortsetzung des erfolgreichen Projektes aussprachen, wurde es
nach Ablauf der EU-Finanzierung aus Kostengründen eingestellt.
Seither werden alle Anträge für die Einführung von Schulsozialarbeit
der Grünen abgelehnt. In einigen Bezirken aber finden die Anträge
mittlerweile die Unterstützung der SPÖ, wie z.B. im 15. oder kürzlich
im 21. Bezirk. Laska hat es in ihrer Amtperiode verabsäumt,
flächendeckende Schulsozialarbeit in Wien einzuführen.

4. Jugendwohlfahrt: Seit Jahren ist die Situation im Personalbereich
der Jugendwohlfahrt angespannt. Immer offen sind mehrere bereits
zugesagte Dienstposten. Die ausführliche Beratung und zielgerichtetes
Arbeiten mit den KleintInne ist kaum möglich, die Krisenzentren sind
heillos überfüllt. Laska hat es verabsäumt, ausreichend Personal zum
Wohle der Kinder und Jugendlichen einzustellen.

5. Kindergarten:
Bei der Umsetzung des Gratiskindergartens haben sich massive Probleme
aufgetan. Es zeigt sich, dass der vermeintliche Gratis-Kindergarten
nicht für alle gratis ist. So müssen Eltern, deren Kinder in privaten
Einrichtungen betreut werden, mit Kosten bis zu über 100 Euro pro
Monat rechnen. Zugleich verschärft sich durch diese Chaos die
ungelöste Personalsituation bei der Kinderbetreuung. So fehlen
mindestens 1.000 zusätzlichen KindergartenpädagogInnen. Die
Raumsituation vieler Kindergärten ist untragbar. Laska hat es
jahrelang und wider besseren Wissens verabsäumt, entscheidende
Schritte in Richtung einer qualitätsvollen Kinderbetreuung in Wien.

6. Breitensport:
Mädchen- und Frauensport warten seit Jahr und Tag auf ausreichend
hohe Förderungen genauso wie der Breitensport. Stattdessen fließen
Millionenbeträge in die großen Profi-Fußball-Klubs Rapid Wien und
Austria Wien. Diese Prioritätensetzung führt dazu, dass Kinder,
Jugendlichen und auch Erwachsene zu wenig adäquate Möglichkeiten
haben, Sport zu machen. Die Folgen sind bekannt,
Herz-Kreislauferkrankungen nehmen zu, jeder 5. Jugendliche ist
bereits übergewichtig.

7. Pratervorplatz:
Das Debakel um den Pratervorplatz gestaltet sich immer mehr als ein
Fass ohne Boden. Angefangen von falschen Vergabe-Verfahren über die
Nicht-Einhaltung der Bauordnung bis hin zu großen finanziellen
Verlusten für die Stadt ist das Projekt Pratervorplatz, wie es
Vize-Bürgermeisterin Laska zu verantworten hat, ein Negativ-Beispiel
für Laskas Stadtplanung. Das Projekt hat die Stadt mittlerweile rund
50 Millionen Euro gekostet. Der Konkurs des direkt beauftragten
Unternehmens brachte weitere KleinunternehmerInnen in massive
Schwierigkeiten. Noch vor dem Debakel um die Neugestaltung des
Riesenradplatzes hat Laska zwei Jahre lang einen 1,5 Millionen Euro
teuren, unbrauchbaren Masterplan für den Prater erstellen lassen.
Auch aus dem kritischen Kontrollamtsbericht dazu wurden keine
Konsequenzen gezogen, sondern die gleichen Fehler wiederholt. Zum
Neubau des Pratervorplatzes ermittelt immer noch die
Staaatsanwaltschaft wegen betrügerischer Krida.

Rückfragehinweis:
Pressereferat, 0664 831 74 49
http://wien.gruene.at

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