• 05.03.2009, 14:21:02
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Politik muss "prekären" Arbeitsverhältnissen gegensteuern

"Allianz für den freien Sonntag Österreich" präsentierte Dossier "Prekäre Zeiten für Frauen"

Wien, 5.3.09 (KAP) Die Politik muss der Tendenz zu "prekären"
Arbeitsverhältnissen, von der vor allem Frauen betroffen sind,
entschieden entgegentreten: Das war der Tenor der Präsentation des
neuen Dossiers "Prekäre Zeiten für Frauen" der "Allianz für den
freien Sonntag Österreich" am Mittwochabend im Wiener
Otto-Mauer-Zentrum. Die gemeinsam mit der Katholischen Sozialakademie
Österreichs (ksoe) herausgegebene Publikation fasst mit der
wachsenden Prekarisierung von Arbeits- und Lebenszeit von Frauen die
Enquete "Prekäre Zeiten" zusammen, die im Oktober 2008 von der
Allianz in Kooperation mit dem Sozialministerium durchgeführt wurde.

Christine Riegler, Koordinatorin der "Allianz für den freien
Sonntag", erläuterte die für prekäre Beschäftigung kennzeichnenden
Faktoren - besonders auch jene, die den Umgang mit Zeit betreffen.
Riegler nannte permanenten Zeitdruck bzw. zeitweilige
Unterbeschäftigung, ständige Verfügbarkeit, Vermischung von
Arbeitsplatz und Privatbereich und mangelnde Vereinbarkeit von Beruf
und Familie. Von prekären Zeiten müsse auch im Hinblick auf die
Lebensarbeitszeit gesprochen werden: Für viele Frauen existiere
schlichtweg keine längerfristige Möglichkeit der Lebensplanung, so
Riegler.

Als eine von mehreren Autoren zeigt Riegler in dem Dossier
Gestaltungsmöglichkeiten für bessere Arbeitszeiten und –verhältnisse
auf: Notwendig seien eine generelle Arbeitszeitverkürzung, planbare
Arbeitszeiten, die klare Trennung von Arbeits- und Freizeit sowie die
Sicherstellung von allen gemeinsamen Zeiten der Arbeitsruhe. Im
Bereich der Gesellschafts- und Sozialpolitik brauche es neue
Interessenvertretungen, die den spezifischen Problemen prekär
Beschäftigter gerecht werden. Auch eine existenzsichernde,
"repressionsfreie" Grundsicherung und geschlechtergerechte
Umverteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit seien laut Riegler
wünschenswert.

Besondere Bedeutung maß die Sozialexpertin den immer zahlreicher
werdenden "Allianzen für den freien Sonntag" in ganz Europa zu, die
sich gemeinsam für Lebensqualität und Zeitwohlstand einsetzen. Neben
den Bündnissen in Österreich und Deutschland gibt es mittlerweile
auch solche in Südtirol, Polen und der Slowakei.

Bei einer Diskussion von Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Vertretern
wurde Kritik laut, dass die Kontrolle der Öffnungszeiten in
Österreich oft mangelhaft ist und so es zu regelmäßigen Umgehungen
des Gesetzes kommt.

Das Dossier "Prekäre Zeiten für Frauen" umfasst 42 Seiten;
Bestellungen bei der ksoe unter Tel.: 01-310.51.59, E-mail:
office@ksoe.at oder Internet www.ksoe.at. (ende)
K200902236
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