- 05.03.2009, 10:39:20
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AGES: Frau is(s)t anders
Frauen zeigen deutlich mehr Interesse für Ernährungsfragen, ernähren sich gesünder, haben aber auch häufiger Probleme mit ihrem Essverhalten
Wien (OTS) - Frauen essen anders als Männer. Während letztere
einen relativ simplen Zugang zur Nahrungsaufnahme haben - Hauptsache
es schmeckt - machen sich erstere viel mehr Gedanken über ihre
Ernährung. Und zwar schon von Kindesbeinen an.
Schon Mädchen wollen abnehmen
Schon bei den Sieben- bis 13-Jährigen zeigen sich große
Unterschiede: "Fast ein Drittel der Mädchen in dieser Altersgruppe
will bereits abnehmen, während die Burschen überwiegend nach
Gewichtszunahme streben", sagt Univ.-Doz. Dr. Ingrid Kiefer, Leiterin
des Kompetenzzentrums Ernährung und Prävention der AGES, der
Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit.
Dieser Trend zieht sich ins Erwachsenenalter fort: Frauen
kontrollieren ihr Gewicht viel strenger und beschäftigen sich
generell mehr mit Ernährungsfragen. Daher greifen sie häufiger zu
Rohkost, Pasta- und Gemüsegerichten, überhaupt leichterer Kost.
Lediglich beim Naschen sind sich Frauen und Männer einig: Schokolade
steht bei beiden Geschlechtern ganz oben auf der Liste.
Als Ursachen für die Unterschiede im Ernährungsverhalten kommen
eine Reihe psychologischer und soziokultureller Faktoren in Frage.
Ein Grund ist sicher das für unsere Gesellschaft vorherrschende
Schlankheitsideal; die immer noch herrschende traditionelle
Rollenverteilung zwischen Frau und Mann wiederum bewirkt, dass sich
Frauen besonders während der Schwangerschaft besonders für
Ernährungsfragen interessieren.
Frauen leiden häufiger unter Essstörungen
Trotz des bei weitem höheren Körperbewusstseins der Frauen sind
sie in den Industrieländern fast genau so oft von Adipositas, der
krankhaften Fettsucht, betroffen wie Männer. Möglicherweise stellen
das ständige Diäthalten und der damit verbundene Jojo-Effekt einen
Risikofaktor für eine langfristige Gewichtszunahme dar. Essstörungen
können dadurch jedenfalls ausgelöst werden: Frauen sind davon zehn
bis 20 Mal häufiger betroffen als Männer. Regelmäßige Diäten mit
wiederkehrendem gezügelten Essverhalten scheinen die Hauptursache für
Magersucht und Bulimie zu sein. Allerdings spielen auch genetische,
biologische, kulturelle, familiäre und intrapsychische Faktoren eine
Rolle. So besteht ein erhöhtes Risiko, wenn bereits bei der Mutter
eine Essstörung vorliegt.
Schon Mädchen nutzen Essen häufiger zur Frustbewältigung als
Burschen. Sind Frauen Stress-Esser, essen sie mehr als Männer; auf
der anderen Seite zählen sie auch häufiger zu den Stress-Hungerern.
Dieses Wissen um die geschlechtsspezifischen Unterschiede im
Essverhalten muss sich daher in Ernährungsempfehlungen, aber auch in
qualifizierten angeboten zur Ernährungsprävention und
Ernährungstherapie widerspiegeln.
AGES: Schutz für Mensch, Tier und Pflanze
Die AGES nimmt im Auftrag der Republik Österreich vielfältige
Aufgaben auf dem Gebiet der Gesundheit und Ernährungssicherheit wahr.
Ihr Ziel: weniger Menschen, Tiere und Pflanzen werden krank. Dazu
arbeiten sieben strategische Bereiche - Landwirtschaft,
Lebensmitteluntersuchung, Veterinärmedizin, Humanmedizin, PharmMed,
Kompetenzzentren und Risikobewertung − interdisziplinär
zusammen. In 42 Instituten und Kompetenzzentren untersuchen,
begutachten und kontrollieren 1400 ExpertInnen u. a. Saatgut,
Lebensmittel, Arzneimittel, Tierseuchen und Infektionskrankheiten.
Aktuelle Informationen können sie auch über den AGES-Newsticker
beziehen.
Rückfragehinweis:
AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Unternehmenskommunikation: Univ.-Doz. Dr. Ingrid Kiefer Tel: 050 555-25000 E-Mail: ingrid.kiefer@ages.at www.ages.at
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