• 05.03.2009, 08:49:06
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Frauenwunsch-Kalender Tür 4: Die Nackerte vom Baumarkt

Wunsch vier: Möge sich die Werbebranche endlich genügend qualifiziertes Personal gönnen - Fachleute, die weder oversexed noch geistig unterbelichtet sind!

Wien (OTS) - Der Frauenwunsch-Kalender ist eine Aktion des
Österreichischen Frauenrings zum 101. Internationalen Frauentag.
Der Österreichische Frauenring vertritt als Dachorganisation der
meisten österreichischen Frauenorganisationen und -vereine mindestens
eine Million Frauen, dazu die unergründliche Zahl ihnen
gleichgesinnter, solidarischer oder verbündeter Männer.

Die gute Nachricht: Ein Baumarkt hat unlängst seinen
Striptease-Fernsehspot zurückgezogen. Die schlechte Nachricht: Die
nächste sexistisch engagierte HeimwerkerInnenfirma ist bereits auf
Sendung im ORF. Diesmal ist ein hemdsärmeliger Macho in Aktion. Er
wirft "alte Tanten" aus den morschen Fenstern seiner Bude. Danach
montiert er die neuen Fenster der werbenden Firma ganz easy und ganz
allein, doch leichthin umtänzelt von drei jungen Grazien im Bikini.

"Männlicher Zynismus ist und bleibt ein Grundgewürz im vergifteten
Ragout der österreichischen Werbeszene. Für Werbetreibende ist die
Frau eine Witzfigur oder ein Lustobjekt", kommentiert Christa
Pölzlbauer die jüngste Blüte der kreativen Branche. Die dürfe sich
bei ihren hochtrabenden Ambitionen zu derart platten Performances
doch längst und eigentlich gar nicht mehr herablassen, meint der
Frauenring.

"Wir sagen andauernd: Killt die Klischees, macht eine Werbung,
die das Leben und den Konsum niveau- und phantasievoll, spielerisch
und witzig rüberbringt", berichtet Pölzlbauer. Doch die faire
Abbildung der Geschlechter in der Werbung ist einzig dem Werberat
überlassen, der freiwilligen Kontrollinstanz der Branche. Trotz einer
Verdoppelung der Beschwerdefälle hat er im Jahr 2008 bei lediglich
vier Werbemaßnahmen Stopps ausgesprochen.

Sex sells. Das setzen die Werbetreibenden um, schönfärberisch
palavernd von "erotischem Touch" und "ästhetischer Sinnlichkeit".
Adäquate Ausbildung einer diskriminierungsresistenten
WerberInnengeneration ist daher als Wunsch allein nicht genug. Der
Frauenring fordert eine paritätische Besetzung des Werberats, aber
vor allem Gesetze, die Verstöße gegen die Gleichheit mit effizienten
Strafen sanktionieren.

Und der Frauenring wünscht sich: Bürgerinnen, die dem Werberat
ordentlich Dampf machen mit Beschwerden. Denn die Werbeprofis gehen
davon aus, dass ein einziger Beschwerdebrief der Meinung von 1000
Menschen entspricht, die nicht geschrieben haben.
Muster-Beschwerdemails sind auf der Website des Österreichischen
Frauenrings www. Frauenring.at herunter zu laden.

Rückfragehinweis:
Österreichischer Frauenring
office@frauenring.at
www.frauenring.at

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