PISA-Studie und Expertenbericht bestätigen: Ausbruch aus einer Bildungsschicht kaum möglich
Aktueller PISA-Expertenbericht bestätigt die Forderung der AKS nach einer grundlegenden Reform der Schulorganisation: Flächendeckende Gesamtschule notwendig
Wien (SK) - "Es gibt zwar viele Ideen und Maßnahmen seitens des Ministeriums, die Chancengleichheit im österreichischen Bildungssystem herzustellen, doch die Blockadepolitik von ÖVP, Neugebauer und Co. hat grundlegende Maßnahmen bisher erschwert", ist Klaus Baumgartner, Vorsitzender der Aktion kritischer SchülerInnen (AKS), überzeugt. "Der aktuelle PISA-Expertenbericht zur PISA-Studie 2006 zeigt klar und deutlich, dass weiterhin Kinder aus Familien, in denen Eltern selbst einen Studienabschluss haben, eine weit höhere Chance haben einen höheren Bildungsstandard zu erreichen", so der SchülerInnenvertreter weiter. ****
Aus der letzten PISA-Studie und auch aus dem Expertenbericht gehe hervor, dass die Entscheidung über den Schultyp und somit über den weiteren Bildungsverlauf stark von der Bildung der Eltern abhängt. "Es kann nicht sein, dass nur elf Prozent der SchülerInnen, deren Eltern nur über einen Pflichtschulabschluss verfügen, die Chance haben, eine AHS zu besuchen und auf der anderen Seite aber 61 Prozent der Kinder jener Eltern, die einen Studienabschluss haben, in der AHS sind", so Baumgartner weiter.
Die Studie bestätige auch die langjährige Forderung der AKS nach einem Schulsystem ohne soziale Selektion. "Eine gemeinsame Schule aller Kinder bis mindestens zum 15. Lebensjahr würde eine soziale Trennung der Kinder aus verschiedenen 'Bildungsschichten' verhindern", ist Baumgartner überzeugt.
Neben der PISA-Studie habe auch die Studie "LehrerIn2000" Ergebnisse zu Tage gebracht, die die Forderung der AKS nach einer Gesamtschule auch aus pädagogischer Perspektive unterstützen. Überwiegend gaben LehrerInnen an, dass das Wichtigste an ihrem Beruf der Kontakt mit den SchülerInnen sei - und als Probleme nannten sie u.a. zu große Klassen. "Diese Ergebnisse untermauern unsere Forderung nach individueller Ganztagsbetreuung in kleinen Klassen", so der AKS-Vorsitzende weiter. "Wer sich jetzt noch immer gegen die seit 80 Jahren notwendigen Reformen stellt, hat in der Bildungspolitik nichts verloren. Wir sagen klar 'Nein' zu selektiver Bildung wie sie von konservativer Seite propagiert wird", so Baumgartner abschließend. (Schluss) mb/mp
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