- 26.11.2008, 10:00:00
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GLOBAL 2000 und Greenpeace fordern "Schluss mit Beamten-Mikado"
UNO-Klimakonferenz: Industriestaaten müssen Klimaschulden bezahlen
Wien (OTS) - Kommende Woche beginnt im polnischen Poznan die
diesjährige UNO - Klimaschutzkonferenz. Auf dieser Konferenz soll der
Grundstein für die Phase nach dem Kyoto-Abkommen und damit für ein
globales Klimaschutzübereinkommen gelegt werden. . Bereits letztes
Jahr hatten sich die Kyoto-Staaten zu einer Reduktion des
CO2-Ausstoßes von 25 bis 40 Prozent bis 2020 im Einklang mit dem
letzten Bericht des UN-Weltklimarates bekannt. In den letzten
Monaten häufen sich die Nachrichten, dass der Klimawandel viel
schneller vonstatten geht als bisher von der Wissenschaft angenommen
und bestätigen so die Notwendigkeit eines ambitionierten
Klimaschutzabkommens
"In Poznan müssen die Staaten der Welt endlich in den vollen
Verhandlungsmodus kommen. Es bleibt uns kaum noch Zeit: Bis 2009
mussder neue internationale Klimapakt geschnürt sein. Fortschritte
wird es nur geben, wenn die reichen Staaten ihre Klimaschulden
zahlen. Das heißt deutliche Emissionsreduzierung um bis zu 40 Prozent
durch heimischen Klimaschutz und massive Unterstützung der
Entwicklungsländer durch Technologietransfer und Gelder für die
Anpassung an den Klimawandel", so Silva Herrmann, Klimasprecherin von
GLOBAL 2000.
Wie bereits beim EU-Klimapaket ist die Gefahr sehr groß, dass von
einigen Ländern die aktuelle Finanzkrise als Argument gegen die
Investitionen in den Klimaschutz herangezogen wird. Der Klimawandel
wird langfristig aber weit katastrophalere Auswirkungen auf die
Wirtschaft haben als die derzeitige Finanzkrise. Natur und
menschliche Gesundheit sind gefährdet. Schon bei einem Anstieg der
Globaltemperatur um 2GradCelsius werden 90 bis 200 Millionen Menschen
mehr als heute von Malaria bedroht sein. Die landwirtschaftliche
Produktivität wird abnehmen und die Ernährungskrisen insbesondere in
den armen Ländern werden sich noch verschärfen. Vor allem die armen
Regionen sind vom Klimawandel am härtesten betroffen. Sie sind den
immer öfter auftretenden Stürmen und Fluten wehrlos ausgesetzt. Durch
die Verschiebung von Jahreszeiten und Vegetationszonen entstehen
Ernteverluste, die lebensbedrohlich sein können.
"Wir brauchen politischen Leadership. Wir müssen weg vom
Beamten-Mikado und dem Wer-sich-zuerst-bewegt-verliert - Spiel.
Barack Obama hat die Zeichen der Zeit erkannt und plant auf
Klimaschutz zu setzen - im Sinne der Wirtschaft, der Beschäftigung
und des Klimaschutzes. Jetzt ist es an der EU, allen Skeptikern
diesseits und jenseits des Atlantiks zu zeigen, dass die EU für
entschlossenen Klimaschutz bereit ist und ihre Chance zu nutzen im
Stande ist", erklärt Niklas Schinerl von Greenpeace.
Greenpeace und GLOBAL 2000 fordern daher:
Spätestens auf der Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 muss ein
Folgeabkommen für das Kyoto-Protokoll verabschiedet werden. Jetzt in
Poznan müssen die Verhandlungen über konkrete Punkte eröffnet werden.
In Poznan müssen alle Industriestaaten deutlich machen, dass sie
bereit sind, Emissionsreduktionen - wie auf Bali beschlossen - von
minus 25 bis 40% verbindlich und unabhängig von Zusagen der
Schwellenländer zu akzeptieren. Angesichts des neuen
wissenschaftlichen Sachstandes müssen sich die Ziele nahe der 40
Prozent befinden.
Der Anpassungsfonds muss deutlich aufgestockt werden. Die
Industriestaaten müssen hierzu in Poznan Vorschläge für neue
Finanzquellen unterbreiten.
Der Verlust der Wälder muss weltweit gestoppt werden und die Ziele
unter REDD müssen verschärft werden. Eine Einbeziehung von
REDD-Maßnahmen in den Emissionshandel ist inakzeptabel.
Hintergrundpapier unter www.global2000.at
Rückfragehinweis:
GLOBAL 2000: Ruth Schöffl, 0699/14 2000 19, presse@global2000.at
Greenpeace: Niklas Schinerl,0664 6126704, niklas.schinerl@greenpeace.at
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