• 24.11.2008, 10:04:33
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Viele Unsicherheiten bei Teilzeitbeschäftigten: AK Oberösterreich geht in die Beratungsoffensive

Linz (OTS) - Viele Teilzeitbeschäftigte sind nicht ausreichend
über ihre Rechte am Arbeitsplatz informiert. Das zeigt sich in der
täglichen Rechtsberatung der Arbeiterkammer Oberösterreich. Gerade zu
den neuen Zuschlägen für Mehrarbeitsstunden gibt es viele
Unsicherheiten, die von manchen Arbeitgebern/-innen ausgenutzt
werden. Die AK setzt nun verstärkt auf Information ihrer
teilzeitbeschäftigten Mitglieder.

Rund 130.000 Frauen arbeiten in Oberösterreich Teilzeit. Gerade
für Frauen ist Teilzeitarbeit - zumindest während einer gewissen
Lebensphase - eine gute Möglichkeit, Beruf und Privatleben zu
vereinbaren.

Arbeitgeber/-innen fordern von Teilzeitkräften oft sehr viel
Flexibilität: Stundenvereinbarungen, die ständig überschritten werden
oder kurzfristige Änderungen der Arbeitszeiteinteilung. Viele kommen
dabei immer wieder in Konflikt mit dem Arbeitsrecht, denn seit 1.
Jänner 2008 muss für jede Mehrarbeitsstunde bei Teilzeitbeschäftigten
ein Zuschlag von 25 Prozent bezahlt werden. (Außer die Mehrarbeit
wird binnen drei Monaten durch Zeitausgleich abgebaut.) Darüber
hinaus muss jede Abänderung der Arbeitszeit schriftlich vereinbart
werden.

Diese gesetzlichen Neuerungen werden auch knapp ein Jahr nach
Inkrafttreten noch häufig umgangen, wie auch folgender Fall zeigt:

Eine Arbeitnehmerin war seit 2005 als Teilzeitkraft bei einer
Reinigungsfirma beschäftigt. In ihrem Arbeitsvertrag waren 20
Wochenstunden vereinbart, tatsächlich kam sie jede Woche auf 25 bis
27 Stunden. Die angefallenen Mehrarbeitsstunden wurden ihr bis
zuletzt 1:1 ausbezahlt - der Arbeitgeber hat die Neuregelung über
Mehrarbeitszuschläge schlicht ignoriert. Die Betroffene wandte sich
an die Arbeiterkammer, die sich der Sache annahm: Ein einziges
Interventionsschreiben des zuständigen AK-Juristen an die Firma
genügte, um diese zur Auszahlung der ausstehenden Zuschläge zu
bewegen: 25 Prozent für jede Mehrarbeitsstunde. Die Frau bekam fast
400 Euro nachbezahlt.

Unsicherheit bei den teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmern herrscht nicht nur bei Mehrarbeitszuschlägen, sondern
auch in vielen anderen arbeitsrechtlichen Punkten, wie bei
Sonderzahlungen, Urlaub oder Feiertagseinarbeitung.

Die AK Oberösterreich geht nun in die Beratungsoffensive für
Teilzeit beschäftigte Frauen - unter anderem mit Informationsfoldern
-über die wichtigsten arbeitsrechtlichen Bestimmungen, die den
Betroffenen per Post direkt zugestellt werden.

Kontakt: Ulrike Mayr, Tel. (050)6906-2193
E-Mail: ulrike.mayr@akooe.at

Rückfragehinweis:
Arbeiterkammer Oberösterreich
Kommunikation
Tel.: (0732) 6906-2182
mailto:presse@akooe.at
http://www.arbeiterkammer.com

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