• 18.11.2008, 16:00:08
  • /
  • OTS0291 OTW0291

Preise für Sekundärrohstoffe auf Talfahrt

Marktbericht des Fachverbandes der Abfall- und Abwasserwirtschaft und des Verbandes österr. Entsorgungsbetriebe (VÖEB)

Wien (PWK876) - "Der Markt für Sekundärrohstoffe massiv unter
Druck", "Preise für Altpapier, Metalle und Kunststoffe im freien
Fall". So wird die aktuelle Preisentwicklung der diversen
Sekundärrohstoffe charakterisiert.

Seit August hat sich der Papierpreis in Österreich steil nach
unten bewegt. In den letzten beiden Monaten sogar mit dramatischen
Akzenten und Annahmestopps bzw. teilweise Schließungen von Werken.
Hintergrund dieser Talfahrt ist die Entwicklung der Gesamt- und
Weltwirtschaft. Aufgrund der stagnierenden Entwicklung ist eine
Marktsättigung eingetreten.

Die Auftragslage der Papier- und Kartonindustrie - und damit der
Bedarf nach dem Rohstoff Altpapier - hat sich konjunkturbedingt seit
den letzten Wochen und Monaten stetig verschlechtert, was zu
reduzierten Altpapierbestellungen führt. Das Ergebnis ist ein
massiver Preisverfall für Altpapier. Da mittelfristig mit einer
Konjunkturbelebung nicht zu rechnen ist, dürfte die verarbeitende
Industrie ihre Beschaffungsmenge sogar noch weiter zurückfahren,
befürchtet der Fachverband der Abfall- und Abwasserwirtschaft. Für
die Zukunft sei daher mit einem weiteren Preisrückgang zu rechnen,
der sich bis Mitte nächsten Jahres hinziehen wird. Diese Entwicklung
wird auch für die Kunden und Anfahrtsstellen von Altpapier in Form
von Abnahmeproblemen und gewaltigen Kostensteigerungen größere
Konsequenzen haben, heißt es in der Mitteilung.

Ein ähnliches Bild bietet sich bei den Altkunststoffen. Seit
Oktober sprechen viele Beteiligte von einem noch nie erlebten
Ausnahmezustand. Der Absatz nach Fernost ist praktisch zum Erliegen
gekommen. China, Hauptabnehmer für viele Kunststoffabfälle, wird
voraussichtlich vorerst keine Zukäufe mehr tätigen. Zusammenbrüche
von Verarbeitern, fehlende Kredite, aber auch ein massiver Einbruch
der Bestellungen für Produkte (Spielzeug, Haushaltsgeräte, etc.)
werden als Gründe genannt. Das Ausmaß und die Dauer dieser Krise sind
ebenfalls noch nicht absehbar. Nach Ansicht von Experten kann
frühestens in drei Monaten mit einer Stabilisierung des
Fernostmarktes gerechnet werden.

Am Metallsektor ist es vor allem die Automobilindustrie, als einer
der größten Abnehmer von Produkten, in denen Altmetalle eingesetzt
werden, die unter den momentanen schwierigen Bedingungen zu leiden
hat und in der Folge auf Kurzarbeit umstellen bzw. überhaupt Werke
für einige Wochen zusperren muss. Auch in anderen metallintensiven
Industriesparten wird derzeit sehr wenig investiert. Die Folge sind
drastische Preisreduktionen im Schrottbereich, bzw. bei schlechteren
Qualitäten überhaupt generelle Abnahmeprobleme. Wie im
Kunststoffbereich hat sich der chinesische bzw. generell der
asiatische Markt fast völlig aus dem europäischen Schrotthandel
zurückgezogen. Analysten sehen auch hier eine Besserung nicht vor
Mitte 2009, heißt es abschließend. (hp)

Rückfragehinweis:

Wirtschaftskammer Österreich
   Fachverband der Abfall- und Abwasserwirtschaft, 
   T: 01/522 25 92,
   F: 01/522 25 92 - 44,
   E: office@dieabfallwirtschaft.at
   
   Wirtschaftskammer Österreich
   Verband österreichischer Entsorgungsbetriebe, 
   T: 01/713 02 53, 
   F: 01/715 21 07,
   E: voeb@voeb.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PWK

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel