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Greenpeace-Kritik an EU: Kapitulation vor Autolobby

Umweltorganisation fordert tatsächlich wirksame CO2-Obergrenze ab 2012

Wien (OTS) - Am kommenden Donnerstag, also übermorgen, wird im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments über die CO2-Obergrenze für Neuwagen in Europa entschieden, ruft die Umweltorganisation Greenpeace in Erinnerung. Unmittelbar damit verbunden ist auch die zukünftige Entwicklung sparsamer Autos. "Derzeit deutet jedoch alles auf eine Kapitulation der Politik vor den Interessen der Auto-Industrie hin", berichtet Greenpeace-Sprecher Niklas Schinerl. "Auf diese Weise wird aber weder das Klima noch die Geldbörse der Autofahrer entlastet", so Schinerl.

Durch die Begrenzung der CO2-Emissionen bei Neuwagen sollen die Autohersteller dazu gebracht werden, in Hinkunft auf Klima schonende und sparsame Fahrzeuge zu setzen. Diese - allen voran die deutschen Automarken - bevorzugen nämlich nach wie vor schwere und treibstoffintensive Limousinen sowie Stadtgeländewagen. Vor allem die ÖVP-Vertreter im EU-Parlament, angetrieben von Wirtschaftsminister Bartenstein, stellen sich mit Vorliebe auf die Seite der Autoindustrie und versuchen alles, eine strengere Gesetzgebung zu verzögern und zu verwässern. "Damit wird genau das Gegenteil der versprochenen Klimaschutz-Politik gemacht, und zwar dem Dauer-Lobbying der Autoindustrie Rechnung getragen", so Schinerl.

Auch der vorliegende Entwurf des Industrieausschusses entspricht exakt den Vorschlägen der Auto-Industrie. Eine schrittweise Einführung der CO2-Begrenzung - durch ein so genanntes "Phase-In" sowie durch sehr weit gefasste Anrechnung nicht definierter "Öko-Innovationen" - führt tatsächlich zu einem Stillstand bei der CO2-Reduktion von Pkw. Damit würden frühestens 2015 leichte Verbesserungen zum Tragen kommen.

"Derzeit muss sich das Europäische Parlament den Vorwurf gefallen lassen, ein willfähriger Erfüllungsgehilfe der Auto-Industrie zu sein", kritisiert Schinerl. "Und bereits bei der kommenden Sitzung des EU-Umweltausschusses am 25. September werden die verantwortlichen Politiker ihre letzte Chance haben, endlich doch noch eine angemessene Klimaschutz-Politik umzusetzen", schließt Schinerl.

Rückfragen & Kontakt:

Attila Cerman, Greenpeace CEE, Tel.: 0664-3435354
Niklas Schinerl, Greenpeace CEE, Tel.: 0664-6126704

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