Zum Inhalt springen

Bankenmarkt Österreich: Ehrgeizige Auslandspläne heben Stimmung über deutsches Niveau

Wien (ots) -

Die österreichischen Banken blicken optimistischer in die Zukunft als ihre deutschen Wettbewerber. Insgesamt erwartet die Hälfte der Top-Entscheider österreichischer Banken, dass sich die Branche besser entwickelt als die Gesamtwirtschaft. Vor allem die Expansionspläne in Osteuropa tragen zur guten Stimmung bei. So halten die österreichischen Entscheider den Trend "Expansion inländischer Banken ins Ausland" für wesentlich stärker als die deutschen Kollegen. Als größte Herausforderung für die österreichischen Banken wird die Finanzkrise betrachtet. Danach folgen der Wettbewerb und das Wachstum in Osteuropa. Dies ergab die Studie "Branchenkompass 2008 Kreditinstitute" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut. Die österreichischen Kreditinstitute reagieren auf die derzeitigen Branchenherausforderungen vor allem mit der Neustrukturierung ihres Geschäfts. Ähnlich wie in Deutschland setzen die Institute zudem auf eine Steigerung der Kosteneffizienz sowie auf Produkt- und Qualitätsverbesserungen. Unterschiede ergeben sich, abgesehen von der offensiveren Auslandsstrategie, auch bei Investitionen in Kooperationen. So ist die Bereitschaft, Unternehmen oder Unternehmensanteile zu kaufen, relativ höher ausgeprägt als bei deutschen Banken. Dass mittelständische Unternehmen zur Finanzierung verstärkt alternative Finanzierungsformen in Anspruch nehmen werden, gilt vielen österreichischen Bankmanagern als sehr wahrscheinlich. Bei den Unternehmensstrategien setzen die österreichischen Banker ähnliche Schwerpunkte wie die deutschen, allerdings messen sie innovativen Preisstrategien, Human Capital Management und Wachstum durch Innovationen weniger Bedeutung bei. Neukundengewinnung ist für sie jedoch - im Gegensatz zu deutschen Instituten - wichtiger als das Wachstum mit Bestandskunden. Die Beratung von Privatkunden gilt in beiden Ländern als Dienstleistung mit dem mittelfristig stärksten Bedeutungszuwachs. Unterschiede gibt es jedoch in der Bewertung des Kreditgeschäfts mit Privatkunden sowie des Internet- beziehungsweise Multichannelbankings. Diese beiden Trends stehen in Österreich an zweiter und dritter Stelle, in Deutschland aber nur an fünfter und sechster. In der Immobilienfinanzierung kommt es aufgrund unterschiedlicher Marktvoraussetzungen ebenfalls zu Differenzen. So verspricht man sich in Österreich "hohe" bis "sehr hohe" Wertschöpfungsbeiträge von diesem Marktsektor. In Deutschland beruhen die Margenhoffnungen eher auf der Altersvorsorge und dem Wertpapiergeschäft. In den Investitionsetats österreichischer Banken bis 2011 steht der Vertrieb an erster Stelle: Durchschnittlich 28 Prozent der Mittel sind dafür eingeplant. Diese sollen vor allem den Kundenservicecentern, der Verlagerung von Vertriebsprozessen ins Internet und der Erweiterung des Filialnetzes zugutekommen. Die Banken setzen damit auf die Erweiterung des Multichannelbankings mit spezifischen Kanälen für jeden Bedarf. Demgegenüber spielt die Standardisierung von Vertriebsprozessen - eigentlich eine wichtige Voraussetzung für die Elektronisierung - eine eher untergeordnete Rolle. Eine überragende Bedeutung wird hingegen der Kundenbindung und -wertentwicklung beigemessen - Fast alle Befragten halten sie für "sehr wichtig". In den kommenden drei Jahren planen die Institute vor allem Investitionen in Maßnahmen zur Kundenrückgewinnung, in segmentspezifische Betreuungskonzepte und in Kundenzufriedenheitsbefragungen. Auch die Industrialisierung steht in Österreich hoch im Kurs. 86 Prozent der interviewten Topentscheider halten sie für "wichtig" oder "sehr wichtig". Das höchste Industrialisierungspotential sehen sie im Zahlungsverkehr sowie im Kreditgeschäft mit Unternehmen und Konsumenten. Als wichtigste Industrialisierungsmaßnahmen planen die österreichischen Banken in den kommenden drei Jahren die Einführung der elektronischen Kreditakte, die automatische Kreditabwicklung und die Abwicklung durch Transaktionsbanken. Serviceorientierte Architekturen stehen in Österreich weit weniger im Vordergrund (ein Drittel der Befragten werden investieren) als in Deutschland. Auch modulare Produkte haben sich bislang nicht durchsetzen können (zwei Investoren). Hintergrundinformationen Für den "Branchenkompass 2008 Kreditinstitute" hat das F.A.Z.-Institut im April und Mai 2008 insgesamt 14 Topentscheider der größten Institute aus den unterschiedlichen Gruppen österreichischer Kreditinstitute zu den Branchentrends, Strategien und Investitionszielen bis 2011 befragt. Neun der Befragten sind Vorstandsmitglieder, die übrigen fünf haben andere Führungsfunktionen. Wie bei den befragten deutschen Banken liegt der Schwerpunkt auf dem Privatkundengeschäft. In Deutschland befragte forsa im Auftrag von Steria Mummert Consulting 100 Führungskräfte aus 100 der größten deutschen Kreditinstitute. Über Steria Mummert Consulting ( www.steria-mummert.at ) Steria Mummert Consulting zählt zu den zehn führenden Anbietern für Management- und IT-Beratung im deutschen Markt. Seit mehr als 45 Jahren verbindet das Unternehmen seine anerkannte Branchenexpertise mit einem umfassenden Prozess- und Technologie-Know-how und trägt so zu einer nachhaltigen Verbesserung der Erfolgsposition seiner Kunden bei. Steria Mummert Consulting konzentriert sich konsequent auf die Branchen Banken, Versicherungen, öffentliche Verwaltungen, Telekommunikation, Energieversorgung, Gesundheitswesen sowie Transport und setzt darüber hinaus sektorübergreifend Technologien in wertschöpfende Lösungen um. Das Unternehmen begleitet seine Kunden ganzheitlich über die gesamte Wertschöpfungskette von der Beratung über Systemintegration bis hin zur Übernahme von IT- und Geschäftsprozessen. In Deutschland und Österreich beschäftigt das Unternehmen zirka 1.700 Mitarbeiter, die über eine langjährige Erfahrung bei der erfolgswirksamen Umsetzung komplexer Projekte verfügen. Steria Mummert Consulting ist Teil der französischen Steria Gruppe, die mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden Euro (Pro-forma-Umsatz 1,9 Milliarden Euro) und 19.000 Mitarbeitern zu den europäischen Top 10 der IT-Serviceanbieter gehört. Steria ist notiert an der Euronext Paris, Eurolist (Compartment B).

Rückfragen & Kontakt:

Pressekontakte:
Steria Mummert Consulting
Dr. Tatjana Eva Putz
Tel.: +43 (0) 1 512 38 55-6450
E-Mail: tatjana.putz@steria-mummert.at

Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Roland Heintze
Tel.: +49 (0) 40 22703-7160
E-Mail: roland.heintze@faktenkontor.de

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | EUN0003