WKÖ-Aktivitäten bringen heimischen Agenturen dynamische Märkte in Nachbarländern näher
Karabaczek: "Export bedeutet neben Waren- auch Dienstleistungs- und Ideen-Export" - Drössler: "Als Kreativbranche dorthin gehen, wo die Post abgeht"
Wien (PWK671) - Österreichische Unternehmen haben ost- und südosteuropäische Märkte schon früh entdeckt, sie gehören zu den Top-Auslandsinvestoren in diesen Regionen. "Die Sicherung und der Ausbau des Wirtschaftsstandortes Österreich sind untrennbar mit weltweit erfolgreichen agierenden Unternehmen aus Österreich verbunden", sagten Peter Drössler, Obmann des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation der WKÖ, und Georg Karabaczek, Marketing-Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO), heute, Dienstag, vor der Presse. "Export beschränkt sich aber nicht auf die Ausfuhr von Waren, sondern umfasst auch die Ausfuhr von Ideen und Dienstleistungen", unterstrich Karabaczek.
"Für die Zukunft der österreichischen Wirtschaft ist es unerlässlich, noch schneller und kreativer als der Mitbewerb auf internationalen Märkten zu punkten. Dabei begleiten wir rot-weiß-rote Unternehmen nicht zuletzt auch mit go international", so Drössler und Karabaczek. Im Rahmen von "go international" setzt die WKÖ einen Schwerpunkt auf Dienstleistungsexporte im Allgemeinen, im Speziellen im Bereich kommerzieller Kommunikation in den Bereichen Werbung, Werbefilm und Design. "Der Fokus liegt dabei auf Ost- und Südosteuropa", so Karabaczek. "Die AWO vernetzt die österreichischen Kreativbranchen mit Auftraggebern und Kooperationspartnern aus ost-und südosteuropäischen Staaten." Ins Leben gerufen wurde "go international" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und der Wirtschaftskammer Österreich.
Die AWO hat für vier ost- und südosteuropäische Nachbarländer für 2010 folgende zusätzlichen Export-Potenziale berechnet: Für Tschechien 773 Millionen, Ungarn: 580 Millionen, für die Slowakei:
490 Millionen sowie für Slowenien 326 Millionen Euro. "Weil es für die Kommunikationswirtschaft wichtig ist, dorthin zu gehen bzw. dort zu sein, wo die Post abgeht", wie es Werbe-Obmann Drössler formuliert, hat die AWO für diese vier Wachstumsmärkte so genannte Länder-Reports erstellt. "Diese werden", so Drössler, "auf der Medienmesse, die von 24. bis 26. September 2008 im Messezentrum Wien stattfindet, auch in gedruckter Form erhältlich sein."
Im Rahmen der Medienmesse 2008 werden auch die Detailergebnisse einer Online-Studie von MindTake New Media Research zum Thema "Kreatives Potenzial in Osteuropa" vorgestellt. Der Fachverband Werbung und Marktkommunikation lädt schon jetzt herzlich zur Präsentation ein: Diese findet am Donnerstag, 25. September 2008 mit Beginn um 11 Uhr am Messestand des Fachverbandes, Messe Wien, Halle D, Stand Nummer D 620 statt.
Für die Online-Studie wurden insgesamt 1.000 Jugendliche im Alter von 16 bis 30 befragt. Ziel war, potentiellen Arbeitgebern in Europa ein besseres Verständnis über die Erwartungen zukünftiger Arbeitnehmer in Osteuropa zu geben. Gefragt wurde unter anderem nach den Beweggründen der Studienauswahl, den Erwartungen in Bezug auf Verdienst und ersten Job, der Einschätzung des eigenen Arbeitsmarktes und der grundsätzlichen Motivation, im Ausland tätig zu werden. Demnach ist Österreich zwar ein beliebtes Zielland, liegt aber hinter Ländern wie Schweiz oder Großbritannien. Dazu Klaus Oberecker, Geschäftsführer von MindTake New Media Research: "Die Studienergebnisse spiegeln einerseits die wirtschaftliche Situation in den befragten Ländern wider, andererseits zeigen sie auch die arbeitsrechtlichen Grenzen bei uns auf. Österreich ist zwar vor allem für Jugendliche aus der Slowakei und aus Ungarn ein beliebtes Zielland für eine Auslandstätigkeit. Länder wie die Schweiz oder Großbritannien liegen aber noch vor Österreich, was sicherlich mit den Arbeitsbeschränkungen hierzulande zusammenhängt."
Fachverbandsobmann Drössler ist zutiefst davon überzeugt, "dass grenzüberschreitendes Arbeiten für beide Seiten große Chancen bietet". Er sieht jedoch im Zusammenhang mit der Export-Unterstützung österreichischer Unternehmen durch "go international" gewisse Notwendigkeiten: Der Fachverband Werbung und Marktkommunikation fordert die Fortführung der bisher so erfolgreichen Internationalisierungsoffensive "go international" inklusive einer Aufstockung der finanziellen Mittel. Ziel müsse es sein, "den Exportzugang für KMU, kleine und mittlere Unternehmen, im Allgemeinen und für Ein-Personen-Unternehmen (EPU) im Besonderen zu erleichtern."
Die Notwendigkeit belegt Drössler mit Zahlen: "Der Anteil der Klein- und Mittelbetriebe an der gesamten inländischen Wertschöpfung beträgt 60 Prozent. Der Exportanteil von KMU und EPU beträgt aber ‚nur’ rund 40 Prozent. Eine stärkere Einbindung der klein- und mittelständisch organisierten Werbe- und Kreativwirtschaft in den Internationalisierungsprozess eröffnet gute Chancen für mehr Wachstum und Beschäftigung", so der Werbe-Obmann abschließend. (JR)
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