Marek: Zu Unternehmensgewinnen gehört auch Rücksicht auf gesellschaftliche und ökologische Rahmenbedingungen
Wirtschafts- und Arbeitsstaatssekretärin bei Pressegespräch zum Thema "Die Rolle von Unternehmen in Sozialprojekten - 72h ohne Kompromiss
Wien (OTS/BMWA) - "Gewinne zu machen ist in der Wirtschaft legitim und notwendige Basis unseres Wirtschaftssystems. Schrankenlose Profitmaximierung ohne Rücksicht auf gesellschaftliche und ökologische Rahmenbedingungen widerspricht jedoch auf Dauer der wirtschaftlichen Vernunft. Es widerspricht aber auch der moralischen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft", betonte Wirtschafts- und Arbeitsstaatssekretärin Christine Marek heute in ihrem Statement beim Pressegespräch zum Thema "Die Rolle von Unternehmen in Sozialprojekten - 72h ohne Kompromiss" im Haus der Industriellenvereinigung in Wien. Der dazu bereits seit längerer Zeit etablierte Begriff "Corporate Social Responsibility" (CSR) sei als eine ständige Herausforderung zu sehen. Für Marek ist es wichtig, dass das auf Initiative der Wirtschaft erarbeitete österreichische CSR-Leitbild "Erfolgreich wirtschaften. Verantwortungsvoll handeln", das auch mit Hilfe der Unternehmensplattform respACT den Unternehmen näher gebracht wird, nicht nur "klassische" CSR-Themen wie Menschenrechte, Arbeitstandards und Umwelt- und Klimaschutz umfasse, sondern auch die Beseitigung von Benachteiligungen von Frauen und Behinderten, die Integration von ausländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. "Die Berücksichtigung dieser Bereiche ist nicht nur eine Frage der sozialen Verantwortung sondern vielmehr eine der ökonomischen Vernunft", so sie Staatssekretärin. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit habe von Anfang an aktiv an der Entwicklung und Implementierung von CSR in Österreich mitgewirkt und werde auch in Zukunft seinen Beitrag dazu leisten, betonte Marek. Auch am Projekt "72h ohne Kompromiss" werde sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit mit seinen Lehrlingen beteiligen.
Hervorzuheben sei auch Corporate Volunteering - gemeinnütziges Unternehmensmanagement, fuhr die Staatssekretärin fort. Darunter sei zu verstehen, dass Unternehmen Mitarbeiter/innen von der Arbeit für einen bestimmten Zeitraum freistellen, damit diese sich für soziale Projekte engagieren können. Immer mehr Unternehmen erachten es für wichtig, sich damit - gerade vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftemangels - verstärkt als attraktive Arbeitgeber zu profilieren und die eigene Unternehmenskultur aktiv zu gestalten.
Konkrete Möglichkeiten, wie sich Unternehmen in Sozialprojekten engagieren können, sieht Marek unter anderem in der Erlaubnis, Firmenressourcen für ehrenamtliche Tätigkeiten mitzubenützen, besondere Einkaufskonditionen für Sozialprojekte zugänglich zu machen oder Know-How zur Verfügung zu stellen.
Beliebt seien auch, so Marek, zeitlich begrenzte Modelle des Austausches, meist einwöchige Programme, in deren Rahmen Mitarbeiter/innen an gemeinnützige Organisationen ausgeliehen werden. Als Beispiel dafür könne das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit geförderte Brückenschlag Projekt gelten, bei dem Führungskräfte aus Wirtschaftsbetrieben und Sozialeinrichtungen für eine Woche in den jeweils anderen Arbeitsalltag wechseln. Natürlich sei damit auch ein entsprechender Nutzen für die teilnehmenden Unternehmen verbunden, denn die erworbenen sozialen Kompetenzen seien auch am Arbeitsplatz durchaus von Vorteil.
"Meine Erfahrungen und viele Kontakte der vergangenen Zeit stimmen mich sehr zuversichtlich. Der überwiegende Teil der österreichischen Wirtschaftstreibenden weiß, dass gesellschaftlich verantwortliches unternehmerisches Verhalten ein integraler Bestandteil des österreichischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems ist und -nicht zuletzt - einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil - im Marketing-Neudeutsch: einen "Unique Selling Point" oder USP - bringt und damit auch im Eigeninteresse ist", so Marek abschließend.
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