- 22.07.2008, 10:37:30
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PRÖLL: Gehobene Gastronomie setzt verstärkt auf regionale Lebensmittel
Gastro-Studie belegt: Genuss Region Österreich wichtiger Partner
Wien (OTS) - Wir wissen aus dem aktuellen Lebensmittelbericht,
dass Konsumentinnen und Konsumenten auf regionale Kennzeichnung Wert
legen und dass "Regionalität" für den Tourismus wichtig ist. Die
Kulinarik spielt eine große Rolle in der Auswahl des Urlaubszieles.
So ist das "Genießen landestypischer Speisen und Getränke" mit 70
Prozent Top Aktivität der Urlaubsgäste in Österreich. Die Gastronomie
trägt viel zum Image und der Qualität unserer Lebensmittel bei und
ist zudem das kulinarische Schaufenster unseres Landes. Einer
aktuellen Studie zufolge setzt die gehobene Gastronomie verstärkt auf
regionale Lebensmittel. "Die Ergebnisse zeigen, dass der Trend zur
Regionalität auch voll auf die Gastronomie durchgeschlagen hat. Mit
unserer Initiative "Genuss Region Österreich" haben wir den richtigen
Weg beschritten." Dies erklärte Landwirtschaftsminister Josef Pröll
heute anlässlich der Präsentation der Ergebnisse einer aktuellen
Gastro-Studie.
Die Studie, eine Umfrage der Michael Thurner Consulting in der
Top-Gastronomie, zeigt, dass die gehobene Gastronomie in den letzten
Jahren voll auf Regionalität gesetzt hat. Bei 70 Prozent der
Gastronomen hat Regionalität einen sehr hohen, bei 90 Prozent einen
hohen Stellenwert. Weiters ist der Einsatz von regionalen
Lebensmitteln in den letzten 5 Jahren bei fast 60 Prozent der
Gastronomiebetriebe gestiegen, bei fast 30 Prozent ist er sogar stark
gestiegen. Bei 40 Prozent der befragten Gastronomiebetriebe ist der
Einsatz von regionalen Lebensmitteln in etwa gleich geblieben, sie
haben in den letzten Jahren immer schon viel damit gearbeitet.
Besonders interessant ist, dass über 80 Prozent der Gastronomen
sagen, dass regionale Lebensmittel immer wichtiger werden, die
Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln ist enorm.
Aus Sicht der Wirte verstärkt sich dieser Trend, weil regionale
Lebensmittel dem Kunden einen Mehrwert bieten: Sie sind
umweltfreundlicher insbesondere aufgrund kürzerer Transportwege,
qualitativ hochwertiger und gesünder als andere Lebensmittel. Für die
Gastronomie kommen auch wirtschaftliche Gründe für die Verwendung von
regionalen Lebensmitteln hinzu: Immerhin die Hälfte der Gastronomen
meinen, dass regionale Lebensmittel aufgrund des gerade beschriebenen
Mehrwerts auch einen Aufpreis gegenüber herkömmlichen Lebensmitteln
rechtfertigen.
Die größte Bedeutung bei regionalen Lebensmitteln kommt Fleisch
zu, der Bedarf an Produkten regionaler Herkunft liegt bei 88 Prozent
(insbesondere bei Rindfleisch, gefolgt von Wild und Lamm). An zweiter
Stelle liegt Gemüse mit 60 Prozent, gefolgt von Obst mit 34 Prozent,
Milchprodukten mit 27 Prozent und Wein/Sekt mit 17 Prozent. "Das
kommt der breiten Angebotspalette der heimischen Landwirtschaft
entgegen," betont Landwirtschaftsminister Josef Pröll.
Auch die Einkaufsquellen der Gastronomie spiegeln die gelebte
Regionalität wider. Gekauft werden die regionalen Lebensmittel zu
etwa einem Drittel in den Abholmärkten, jeweils ca. ein Viertel bei
kleinen regionalen Händlern oder beim Bauern direkt. Das zeigt, dass
die Direktvermarktung für die Gastronomie eine große Rolle spielt.
Der Erwerb direkt beim Bauern ist im Burgenland und der Steiermark am
größten, das ist auch dort, wo die Direktvermarktung gut ausgebaut
ist. Kleine, regionale Händler spielen in Tirol, Wien, Salzburg und
Kärnten eine überdurchschnittlich große Rolle.
"Grundsätzlich sind 60% der Gastronomen mit dem Angebot an
regionalen Lebensmitteln zufrieden. In den Bundesländern gibt es aber
noch enormes Angebotspotenzial, welches durch Produzenten und
Vermarkter zu decken ist", wies Michael Thurner auf Details der
Studie hin. 40 Prozent der Wirte würden sich gerne noch mehr Angebot
wünschen. Regional ist diese Wahrnehmung sehr unterschiedlich, so
sind die Wiener, Niederösterreicher und Tiroler mit dem Angebot sehr
zufrieden, die Vorarlberger wünschen sich noch mehr an regionalen
Lebensmitteln. Die Studienergebnisse bescheinigen eine hohe
Zufriedenheit, aber dennoch müssen wir in einigen Bereichen und
Regionen noch mehr an regionalen Lebensmitteln anbieten. Das ist ein
Auftrag an die Landwirtschaft und ihre Organisationen verstärkt mit
den Gastronomen zusammenzuarbeiten. Insbesondere soll mit dem
Großhandel das Angebot und die Kennzeichnung von regionalen Produkten
ausgebaut werden. Der Zugang zur Direktvermarktung ist zu
professionalisieren.
Genuss Region Österreich ist wichtiger Partner der Gastronomie
"Die Studienergebnisse zeigen, dass wir mit unseren Aktivitäten zu
"Regionalität" und regionalen Produkten richtig liegen. Insbesondere
die "Genuss Region Österreich" ist ein wichtiger Partner für die
Gastronomie," so Pröll. 30 Prozent der befragten Betriebe haben
angegeben, bereits Mitgliedsbetrieb zu sein, nur 9 Prozent haben kein
Interesse. Von den Betrieben wird die "Genuss Region Österreich"
bereits als drittwichtigste Initiative eingeschätzt (an erster Stelle
"BÖG", dann "Wirtshauskultur"). Gemeinsam mit der AMA ist
sicherzustellen, dass die Gastronomie im Großhandel ein
entsprechendes gekennzeichnetes Angebot vorfindet. Desgleichen sollen
die Möglichkeiten der Direktvermarktung durch ein österreichweites
Bestell- und Logistiksystem deutlich verbessert und für die
Gastronomie vereinfacht werden. Die GRM - Genuss Regionen Marketing
GmbH - macht derzeit Pilotprojekte und kann die Angebote der Genuss
Regionen ab nächstem Jahr über diese Plattform verfügbar machen,
sagte Pröll.
"Die Genuss Regionen müssen die Zusammenarbeit mit der Gastronomie
weiter verstärken. Insbesondere geht es darum, weitere "Genuss Wirte"
zu rekrutieren. In diesem Zusammenhang suchen wir heuer den
"Genusswirt 2008", der sich am meisten um Regionalität, regionale
Spezialitäten aus den Genuss Regionen und ein Top-Speisenangebot
verdient macht. Der Preis wird bei der Messe "Alles für den Gast" im
November in Salzburg vergeben," kündigt Pröll an.
"Die im Verkauf erhältliche Studie analysiert den Stellenwert von
regionalen Produkten, zeigt regionale Angebotslücken auf und befasst
sich mit Marktanteilen der wichtigsten Lieferanten in den einzelnen
Bundesländern," sagte Studienautor Michael Thurner abschließend.
Rückfragehinweis:
Lebensministerium
Pressestelle
Tel.: (++43-1) 71100 DW 6703, DW 6823
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