- 21.07.2008, 13:35:39
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Leitl ortet weiter massiven Handlungsbedarf für mehr Wettbewerb in Österreichs Energiewirtschaft
Neues Energy Globe Portal ist Drehscheibe zwischen Privaten und Betrieben zwecks Verbesserung der Energieeffizienz
Wien (PWK571) - "Energie, die nicht verbraucht wird, muss auch
nicht erzeugt werden", waren sich Christoph Leitl, Präsident der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Wolfgang Neumann, Präsident
der Energy Globe Foundation, am heutigen Montag bei der Präsentation
des neuen Energy Globe Portals für Energieeffizienz einig. "Es ist
niemandem geholfen, wenn mit täglich neuen Horrormeldungen
Alarmstimmung erzeugt wird. Vielmehr müssen die Leute dazu motiviert
werden, den nachhaltigen und effizienten Einsatz von Energie in den
eigenen vier Wänden zu leben", sagte Leitl. Neumann wies darauf hin,
dass es in Österreich rund 1,5 Millionen sanierunbedürftige Gebäude
gibt, bei denen im Durchschnitt mehr als 50 Prozent Energie
eingespart werden kann.
Für die Wirtschaftskammer hat das Thema Energieeffizienz ganz klar
Vorrang bei der Eindämmung der Zuwächse beim Energieverbrauch. "Der
Energieverbrauch in Österreich steigt jährlich um knapp 2 Prozent.
Nur etwa ein Viertel dieses Zuwachses kann - trotz massiver
Förderungen - durch den Ausbau erneuerbarer Energien bewältigt
werden. Drei Viertel müssen durch Energiesparen und damit
Energieeffizienz kompensiert werden", so der WKÖ-Präsident.
Vor diesem Hintergrund erneuerte die Wirtschaftskammer in Richtung
der nächsten Bundesregierung die Forderung nach der Forcierung der
thermischen Gebäudesanierung, etwa durch die Festlegung einer
Sanierungsquote von 5 statt wie bisher 1 Prozent und die Erhöhung und
Zweckbindung der Wohnbauförderung. Zudem seien dringend steuerliche
Anreize für Betriebe notwendig, die die eigene Energieeffizienz
steigern.
Zugleich sprach sich Leitl mit aller Vehemenz für Maßnahmen gegen
die inflationstreibende Wirkung des rasanten Anstiegs der
Energiepreise aus. "Unsere Forderung nach mehr Wettbewerb in der
Energiewirtschaft bleibt aufrecht", so Leitl. Es sei höchst an der
Zeit, die Kompetenzen des Regulators auszuweiten, etwa im Hinblick
auf die Durchsetzung niedrigerer Durchleitungsgebühren. "Der
Regulator soll nicht nur von mehr Wettbewerb reden, er muss auch
dafür sorgen können."
Energieeffizienz sei nicht nur für die Ökologie gut, sondern nütze
auch der Wirtschaft, so Leitl. "Die Umweltindustrien sind die
Leitindustrie des 21. Jahrhunderts. Nur wer von Anfang in dieser
Zukunftsbranche mitmischt, wird sich ein entsprechend großes Stück
von diesem Kuchen abschneiden können", betonte Leitl und verwies in
diesem Zusammenhang darauf, dass die österreichische Umwelt- und
Energietechnikbranche jährlich ein Exportwachstum von 25 Prozent
erwirtschaftet. Das ist drei Mal so viel wie das durchschnittliche
Exportwachstum, bei dem Österreich unter den 15 "alten" EU-Ländern
Europameister ist. "Wenn wir in Zukunft noch stärker als bisher den
Weg der Energieeffizienz gehen wollen, brauchen wir Partner. Dazu
gehört auch das Portal des Energy Globe", so Leitl.
Unter www.energyglobe.com wird ein breites Spektrum an Maßnahmen,
Informationen und Kontakten geboten. Gleichzeitig dient das Portal
als Drehscheibe, die Konsumenten, Produzenten, Dienstleister und
Energieversorgungsunternehmen zusammenführt. So können interessierte
Kunden eine Energieberatung oder einen Energieausweis anfordern, sich
über Produkte oder Dienstleistungen informieren oder gleich die
nötigen Materialien zur Realisierung ihrer Energieeffizienz-Maßnahme
bestellen.
"Das Portal bietet den Schulterschluss zwischen den Hilfesuchenden
und den Ausführenden", sagte Neumann. "Für Häuslbauer und Sanierer
etwa stellt sich die Frage: Wie viel Energie brauche ich - und was
kann ich tun, um meine Werte zu senken?’ Die Antworten findet sich
durch die Online-Planung bzw. den virtuellen EnergieCheck mit
Online-Sanierung." Auch Unternehmen können die Angebote des Portals
nutzen und sich in einem eigenen Bereich über betriebliches
Energiemanagement informieren, so Neumann. (SR)
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik Dr. Stephan Schwarzer Tel.: (++43) 0590 900-4195 mailto:up@wko.at http://wko.at/up
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