FSG Haberzettl: Amon sagt wissentlich Falsches
Kassensituation rasch lösen, nicht für Wahlkampf missbrauchen
Wien (FSG) - "Wissentliche Verbreitung von Unwahrheiten im Zusammenhang mit dem Defizit der Wiener Gebietskrankenkasse" wirft Wilhelm Haberzettl, Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen im ÖGB (FSG), dem ÖAAB Generalsekretär Amon vor. ++++
"Herr Amon und mit ihm alle anderen, die jetzt über ‚rote Kassen’ schimpfen, wissen ganz genau, woher die missliche Lage der Wiener Gebietskrankenkasse stammt", sagt Haberzettl. "Es waren ÖVP Regierungen, die den Krankenkassen zusätzliche Leistungen aufgebürdet haben, ohne für zusätzliches Geld zu sorgen. Dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, muss allen Beteiligten bekannt gewesen sein, das wissen ja schon kleine Kinder, dass man für gleich viel Geld nicht mehr Dinge bezahlen kann. Im Übrigen werden weitere, auch nicht von ‚Roten’ geführte Kassen, ohne rasche Maßnahmen finanzielle Schwierigkeiten bekommen, darunter die viel gelobte Beamtenversicherung, wenn nicht rasch gegen gesteuert wird." Die ewigen Vergleiche zwischen der Wiener Kasse und anderen seien schon sehr verbraucht, sagt Haberzettl. "In Wien leben und arbeiten die meisten Menschen und gibt es die höchste Dichte an Ärztinnen und Ärzten. Das wirkt natürlich auf die Ausgaben der Krankenkasse anders, als zum Beispiel im ländlichen Raum, wo die Menschen mangels fachärztlicher Versorgung Spitäler aufsuchen. Das sind Äpfel-und-Erbsen-Vergleiche, die niemand mehr ernst nimmt."
"Die schlechte finanzielle Situation der Kassen als Wahlkampfthema zu missbrauchen ist schäbig", kritisiert Haberzettl. "Die PatientInnen in Wien und auch in anderen Bundesländern wissen genau, dass die dringend nötige Kassenreform am Widerstand des ÖAAB gescheiter ist. Wenn die Wiener Kasse jetzt in noch ärgere finanzielle Bedrängnis kommt, dann muss man nicht lange nach Verantwortlichen suchen."
FSG, 15.7.2008 Nr. 050
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