Neues Volksblatt: "Angebot" (von Markus Ebert)
Ausgabe vom 28. Mai 2008
Linz (OTS) - Eigentlich müssten die öffentlichen Verkehrsmittel dieser Tage geradezu überrannt werden. Wann dann, wenn nicht jetzt bei nahezu explodierenden Treibstoffpreisen sollte der Umstieg vom privaten Pkw auf Bahn, Bus oder Straßenbahn eine Überlegung wert sein. Doch man hört nichts davon, dass die ÖBB zusätzliche Waggons einsetzen, dass die innerstädtischen Busse in verkürzten Intervallen unterwegs sind und das Fahren mit der Bim zum guten Ton gehört. Das mag zwei Gründe haben: Zum einen ist vielleicht beim Spritpreis die wirkliche Schmerzgrenze noch nicht erreicht, zum andern aber ist das Angebot an Öffis nicht so, dass ein Umstieg attraktiv erscheint. Ersteres ist eine persönliche Entscheidung, letzteres eine politische Angelegenheit. Wenn nur ein Viertel von täglich zwei Millionen Pendlern "öffentlich" fährt, wäre es wohl angebracht, sich über den großen Rest den Kopf zu zerbrechen. Was für ein schöner Zufall, dass gestern der neue Bahnchef mit Worten angetreten ist, die man noch von jedem neuen Bahnchef hören konnte: Man wolle die Qualität steigern. Genau: Man muss die Kunden mit gutem Angebot locken, doch offenbar lockt noch zu wenig.
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