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Hagenhofer: Schlechte Umsätze im Festnetz kosten Arbeitsplätze

Wien (SK) - Die Telekom Austria plant Festnetz- und Mobilfunkgeschäft zu trennen, weil der anhaltende Rückgang von Festnetzanschlüssen die Gewinne schmälert. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Verluste im Festnetzgeschäft und der geplante Umstieg auf Glasfasertechnologie Einsparungen in Form von empfindlichem Personalabbau zur Folge haben werden: "Wir reden hier von sage und schreibe 2.500 Arbeitsplätzen, die verloren gehen. Und der Telekom Austria Generaldirektor Boris Nemsic nimmt währenddessen das Goldene Verdienstzeichen der Republik entgegen. Das ist blanker Zynismus!", kommentiert NAbg. Marianne Hagenhofer bestürzt die Meldungen der letzten Wochen und Tage. ****

Die Umsätze der Telekom in Österreich sinken. Die Stagnation im heimischen Mobilfunknetz kompensiert die Telekom Austria aber durch ein Wachstum ihrer Tochterfirmen in Osteuropa. Beim Festnetz wird der Misserfolg in Österreich aber besonders deutlich. Die Telekom Austria beklagt seit dem Jahr 2000 den Verlust von einer Million Festnetzanschlüssen. In Folge billiger Handytarife lassen immer mehr Haushalte ihr Festnetztelefon ganz abschalten. So erklärt zumindest die Telekom die Verluste. Hört man sich in der Bevölkerung um, verfestigt sich der Eindruck, dass der KundInnenschwund zu einem guten Teil hausgemacht ist: "Mir erzählen immer wieder Menschen von ihren Erlebnissen mit der Telekom. Von Serviceorientierung und Kundenfreundlichkeit keine Spur. Bevor hier mit der Brechstange Jobs zerschlagen werden, sollte das Management der Telekom auf bessere Dienstleistungen setzen. Dann würde auch nicht die Kundschaft davonlaufen," gibt Marianne Hagenhofer zu bedenken.

Ein Beispiel für Kundenvertreibung durch die Telekom zeige sich bei der Zielgruppe PensionistInnen. Entschließt sich jemand zusätzlich zum Festnetztelefon für einen Internetanschluss, wird die Rechnung ausschließlich online für den Selbstausdruck erstellt. "Für PensionistInnen, die mit dem neuen Medium Internet noch nicht so vertraut sind, ist das eine riesige Benachteiligung und führt zu hoher Verunsicherung und Verwicklungen. Diese Gruppe ist es einfach gewohnt, Rechnungen zugesandt zu bekommen - im Sinne der Kundenfreundlichkeit sollte dies auch ohne Zusatzkosten möglich sein", fordert die oö. Abgeordnete. Auch das Beschwerdemanagement der Telekom sei dringend reformbedürftig. "Mir sind Fälle bekannt, bei denen nach fünf Monaten (!) ein Rückruf seitens der Telekom erfolgte."

Auf der einen Seite Serviceverschlechterung für die KundInnen - auf der anderen Seite der drohende Verlust von 2.500 Arbeitsplätzen. "Das eine kann durchaus mit dem anderen zusammen hängen, um nicht zu sagen das andere verursachen. Jedenfalls wirkt es befremdend, dass für die Situation, in der sich die Telekom befindet, der Generaldirektor eine der höchsten Auszeichnungen der Republik bekommt", so Hagenhofer abschließend. (Schluss) ps/mm

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