Bulfon: EP-Verbraucherausschuss fordert soziale und transparente Energiepreise
Wien (SK) - Im Sinne der Verbraucher forderte der Ausschuss für Verbraucherschutz des Europaparlaments heute eine bessere Vergleichbarkeit der Energiepreise. "Derzeit wendet beinahe jeder Energieanbieter unterschiedliche Berechnungsmodelle an, sodass ein Vergleich der verschiedenen Leistungen für den Konsumenten beinahe unmöglich ist", kritisiert der SPÖ-Europaabgeordnete Wolfgang Bulfon. "In Zukunft sollen Standardrechnungen entwickelt werden, die von allen Versorgungsunternehmen verwendet werden. "Damit wird eine höhere Transparenz und Vergleichbarkeit erreicht", so Bulfon am Dienstag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. ****
Die Charta der Rechte der Energieverbraucher, die mit dieser Abstimmung auf den Weg gebracht werden soll, betont weiters die verbesserte Orientierungshilfe für Verbraucher bei der Wahl des Anbieters. "Mehr Transparenz und die Wiedergabe des tatsächlichen Energieverbrauchs, sowie klare und verständliche Formulierungen über die Bedingungen des Vertrags sind Grundvoraussetzungen dafür", so Bulfon.
Aktuell ist die Frage der Rechte von Verbrauchern im Energiebereich vor allem angesichts der Preissteigerungen relevant. Steigende Energiepreise belasten vor allem einkommensärmere Schichten und haben in den letzten Monaten das Risiko der so genannten "Energiearmut" stark ansteigen lassen. "Bisher haben nur sehr wenige Mitgliedstaaten einen Standardtarif zu Gunsten schutzbedürftiger und sozial benachteiligter Haushalte eingeführt. Dies wäre - gerade angesichts der rapide steigenden Energiepreise - von den Mitgliedstaaten dringend nachzuholen. Von den Sozialdemokraten eingebrachte Anträge, die eine gesicherte Versorgung der Verbraucher gebracht hätten, haben leider keine Mehrheit gefunden. Allerdings werden wir die Anträge bei der Abstimmung im Plenum nochmals einbringen und hoffen bis dahin auf einen Umdenkprozess bei den konservativen und liberalen Fraktionen", appelliert Bulfon.
Energiearmut definiert sich dadurch, dass es sich ein Haushalt nicht leisten kann, die Wohnstätte in einem angemessenen Standard zu heizen - die Grundlage bilden die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Niveaus: 18 Grad Celsius für alle Räume, in denen sich Personen aufhalten. Ein Haushalt ist energiearm, wenn sein Anteil der Energieausgaben an den gesamten Haushaltsausgaben das Doppelte der durchschnittlichen nationalen Energieausgaben übersteigt. "Die Haushalte, die sich auf Grund geringer finanzieller Möglichkeiten in einer solchen besonderen Lage befinden, müssen in den Genuss grundlegender Energiedienstleistungen kommen, die zu angemessenen Preisen oder wenn notwendig unentgeltlich bereitgestellt werden", betont Bulfon. (Schluss) ah/mm
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