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Vom Ölpreis über die Frauenpartizipation bis zum Irak Barbara Prammer im Gespräch mit dem kuwaitischen Viezpremier

Wien (PK) - Die traditionell guten Beziehungen zwischen Kuwait und Österreich sowie ein vom Ölpreis bis zur Lage im Irak und in Afghanistan gespanntes Themenspektrum standen im Mittelpunkt eines Gesprächs, das Nationalratspräsidentin Barbara Prammer am Dienstag mit dem Vize-Premierminister und Außenminister von Kuwait, Scheich Mohammed Al-Sabah Al-Salem Al-Sabah, im Parlament führte. Der Gast traf im Rahmen seines offiziellen Besuchs in Österreich auch mit Außenministerin Ursula Plassnik zusammen.

Scheich Mohammed Al-Sabah Al-Salem Al-Sabah bedauerte, keinen Gruß des kuwaitischen Parlamentspräsidenten überbringen zu können - nach den Wahlen am 17. Mai steht dessen Wahl erst bevor. Nachdem Prammer die Frage der Frauenpartizipation angesprochen hatte, wies der Gast auf diesbezügliche Bemühungen in seinem Land hin. Zwar seien keine Frauen ins Parlament gewählt worden, obwohl 55 % des Elektorats weiblich sind, doch seien immerhin zwei Frauen in der Regierung. Es handle sich bei diesem Thema um einen Prozess, der Zeit brauche und bei dem mehr von Überzeugungsarbeit als von forcierter Politik zu erwarten sei.

Auf das Thema Irak angesprochen, bewertete der kuwaitische Vizepremier die Entwicklung positiv: Der Irak sei auf dem richtigen Weg. Dies habe auch Ausdruck beim arabischen Gipfel gefunden, bei dem zuletzt der langjährige Spitzenreiter der Themen den vierten und letzten Platz eingenommen habe. Allerdings seien die von der Regierung Maliki erzielten Erfolge "nicht irreversibel". Komplizierter sei hingegen die Lage in Afghanistan, das ein geteiltes Land ohne Ressourcen sei. Der kuwaitische Außenminister verwies auf die gelegentlich geäußerte Meinung, Afghanistan brauche mehr Psychologen als Soldaten.

Energiefragen - Öl und Atomkraft - waren ein weiteres Thema der Begegnung. Prammer und ihr Gast sahen übereinstimmend verschiedene Ursachen als Auslöser des Preisanstiegs, wobei Finanzspekulationen eine vorrangige Rolle spielten. Prammer sprach dabei auch die Probleme an, die sich für Menschen ergeben, die - etwa als Pendler -von den steigenden Treibstoffpreisen besonders hart getroffen würden. Kuwait sieht im Öl eine Energieressource noch für Jahrzehnte, wobei allerdings darauf zu achten sei, das Öl technologisch umweltfreundlich zu machen - nicht zuletzt im Kampf gegen die globale Erwärmung. Übereinstimmend kritisch waren die Gesprächspartner auch hinsichtlich der Nutzung der Atomenergie. Al-Sabah stellte in diesem Zusammenhang fest, dass Kuwaits Besorgnis auch der friedlichen Nutzung der Atomkraft durch den Iran gelte. Dies, weil die Wasserressourcen des Golfs nach einer radioaktiven Kontaminierung ausfielen. Ausführlich ging der Gast auch auf die Anstrengungen seines Landes in der Entwicklungspolitik ein, etwa mittels eines Fonds gegen den Hunger in Afrika.

Im Anschluss an das Gespräch besichtigte der Gast den historischen Sitzungssaal des Parlaments. Er zeigte sich beeindruckt vom Hansen-Bau, der auf ihn "fast den Eindruck eines Museums" mache.

HINWEIS: Fotos von diesem Besuch finden Sie - etwas zeitverzögert -auf der Website des Parlaments im Fotoalbum: www.parlament.gv.at (Schluss)

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